Der CDU-Generalsekretär Hendrik Wüst kassierte zuviel.

Nun hat es Hendrik Wüst selbst erwischt. Der im Umgang mit dem politischen Gegner so gar nicht zimperliche Generalsekretär der NRW-CDU wird plötzlich ganz großzügig, da es um die eigene Sache geht. Wüst hat über Jahre zu Lasten des Steuerzahlers doppelt kassiert, fiel öffentlich auf und glaubt nun mit einer zügigen Rückzahlung alles aus der Welt schaffen zu können. War da was?

Ja, da war was. Selbst wenn man Wüsts Beteuerung glauben will, dem Abgeordneten sei das Abgeordnetengesetz „nicht bewusst” gewesen, so entschuldigt das nichts. Wüst ist Rechtsanwalt – er sollte sich mit Gesetzen besser auskennen als andere. Er steht wie kein zweiter in der Landes-CDU für eine unnachsichtige Politik von Law and Order. Er ist ein verbaler Schnellschießer, dem das Wort „Lüge” sofort von den Lippen kommt. Würden sich die aktuellen Vorwürfe gegen einen Oppositionspolitiker richten, er liefe zu Hochform auf.

An all dem muss er sich jetzt messen lassen. Nach der blamablen Videoaffäre wird die CDU-Zentrale erneut geschwächt. Und Wüst, der den Wahlkampf managen soll, macht sich angreifbar, liefert der Konkurrenz das Wahlkampf-Futter.