Düsseldorf. Toiletten kacheln, Wasserleitungen neu legen, Labore ausrüsten, Betonplatten erneuern, große Hörsaale in kleine Seminarräume verwandeln – das Hochschul-Bau-Programm des Landes ermöglicht bis 2020 vielfältige Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen für acht Milliarden Euro.

NRW-Finanzminister Helmut Linssen (CDU) sieht es als „richtiges Signal in schwachen Wachstumszeiten”; Hochschulminister Andreas Pinkwart (FDP) hofft, den Sanierungsstau an den 33 Universitäten und Fachhochschulen in NRW endlich abbauen zu können. Statt im Schnitt nur 450 Millionen Euro im Jahr wie die frühere rot-grüne Landesregierung verbaue man nun 750 Millionen Euro – 300 Millionen Euro mehr. „Wir gehen an die Grenze dessen, was an Baumaßnahmen während des Hochschulbetriebs möglich ist”, hält Pinkwart die Investitionshöhe für ausgereizt.

Die Mittel stammen aus Mieteinnahmen der Immobilientochter BLB, Landesgeldern und Bundesmitteln – und führen laut Linssen zumindest 2009 nicht zur höheren Neuverschuldung für das Land. Zum Teil werden die Investionskosten über Mieterhöhungen gegenfinanziert.

Befürchtungen von Professoren und der Opposition, die Hochschulen blieben auf höheren Mietkosten sitzen und müssten beim Personal sparen, werden vom Wissenschaftsministerium zerstreut: „Diese Mieterhöhungen werden komplett vom Land mit Hilfe höherer Zuweisungen übernommen”, heißt es.

Viele Bauprojekte wurden bereits begonnen: So wird die Uni Bochum innerhalb von 13 Jahren Gebäude für Gebäude für 81 Millionen kernsaniert, die Fachhochschule Gelsenkirchen erhält für 46,5 Millionen Euro einen Ersatzbau, und in der FH Bochum wird der Bibliotheksspeicher für knapp 5 Millionen ausgebaut.