Dortmund. Bob Geldof spielt am Samstag, 5. September, ab 18 Uhr auf dem Friedensplatz in Dortmund. Anlass ist ein Friedensfest. Weil am Antikriegstag Rechtsextreme erwartet werden, sollen mehrere tausend Polizisten für Sicherheit sorgen.

Neonazis, die den Antikriegstag für einen Aufmarsch missbrauchen wollten, wurden gestern in die Schranken gewiesen: Das Oberverwaltungsgericht Münster bestätigte ein durch den Dortmunder Polizeipräsidenten verhängtes Verbot. Weil dennoch Rechtsextreme erwartet werden, sollen mehrere 1000 Polizeibeamte (der größte Einsatz in der Geschichte Dortmunds) für einen friedlichen Ablauf des Programms sorgen.

Neue Qualität des Widerstands gefordert

„Wir brauchen eine neue Qualität des Widerstandes”, hatte Hartmut Anders-Hoepgen, Sonderbeauftragter für den Aktionsplan für Vielfalt, Toleranz und Demokratie, im Vorfeld des 5. September gefordert. Deshalb finden die Aktivitäten gegen Rechts ab 10 Uhr dezentral in der ganzen Stadt statt. Ganz besondere Strahlkraft soll von einem großen Friedensfest mit dem Rock-Musiker Bob Geldof auf dem Friedensplatz im Herzen der City ausgehen. Der Initiator der Live Aid-Konzerte wird zusammen mit den German Tenors, der Dortmunder HipHop-Formation Too Strong sowie der Band Creemcheeze ab 18 Uhr auf die Bühne kommen. Es gibt Mahnwachen an historischen Plätzen. Der DGB lädt zu Talk und Kultur am Südbad ein, einem Ort, der von den Neonazis schon mehrfach als Aufmarschort genutzt wurde.

Neben Zeitzeugen, die über die Gräuel der Nazizeit und Beispiele für den Widerstand und die Solidarität mit den Opfern damals vor Ort berichten, kommen Jugendliche und Künstler auf dem Wilhelmsplatz in Dorstfeld, eine der rechten Hochburgen, zu Wort.