Die schwer angeschlagene Landesbank verliert fast jede dritte Stelle. Zur Rettung gibt das Land allein eine zehn Milliarden Euro teuere Finanzspritze.

München. Der Kahlschlag bei der BayernLB übersteigt die schlimmsten Befürchtungen. Um die zweitgrößte deutsche Landesbank wieder auf eine lebensfähige Basis zu stellen, müssen binnen fünf Jahren 5600 der weltweit 19 200 Stellen gestrichen werden, kündigte Bankchef Michael Kemmer an. Zuvor galten maximal 3 500 Stellen als gefährdet. In Deutschland trifft es 800 von rund 5 000 Arbeitsplätzen.

Abschied aus Asien

Daneben werden die Auslandsaktivitäten radikal verkleinert. Die Bayern ziehen sich aus dem Geschäft mit strukturierten Wertpapieren sowie aus Asien zurück und erwägen den Verkauf noch ungenannter Geschäftsteile. Die zehn Milliarden Euro umfassende Finanzspritze, die die Bank dringend benötigt, übernimmt das Land ohne Bundeshilfe im Alleingang, kündigte zudem Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon an.

Auf einen Bundeszuschuss verzichte Bayern, weil damit verbundene Auflagen zu komplex gewesen seien. Der Bund habe auf eine sofortige Ausgliederung aller risikobehafteten Geschäfte in eine „schlechte Bank” bestanden, wogegen sich die Bayern von diesem Bestand nach und nach trennen wollen.

Dagegen garantiert der Bankenrettungsfonds Soffin die Ausgabe neuer Anleihen der BayernLB im Umfang von 15 Milliarden Euro. Die Zusagen sollen ab kommendem Mittwoch einlösbar sein. Zudem sichert der Freistaat faule LB-Wertpapiere im Umfang von 4,8 Milliarden Euro ab. Insgesamt stehen damit Staatshilfen über 30 Milliarden Euro parat.