Berlin. Erst George, dann der Hugh und jetzt auch noch Karl-Theodor. Zum „Sexiest Man” ist Wirtschafts-Wunder-Minister Theodor zu Guttenberg gewählt worden. Im Vergleich der Zeitschrift "Laviva" landete dagegen der smarte Cem Özdemir abgeschlagen weit hinten.
Zugegeben: Zum „Sexiest Man alive” hat es nicht gereicht, aber immerhin wurde er in einer Umfrage zum „Sexiest Man in Politics”gewählt. Wo soll das bloß hinführen? Mit ihm würde die deutsche Frau gern verreisen, beliebter als Frau Merkel soll er sein. Guttenberg muss wohl doch unsere Antwort auf Obama sein. Auch wenn er das selbst jüngst bescheiden zurückgewiesen hat. Wobei er sich auf die Politik bezog, nicht auf den Sexappeal.
Immerhin: Der smarte Cem Özdemir landete im Vergleich der Zeitschrift „Laviva” abgeschlagen ganz weit hinten, Guido Westerwelle auch – was uns nicht weiter verwundert. Überraschender ist da schon das Abschneiden von Gregor Gysi im Mittelfeld. Ganz vorne aber, da stehen zu Guttenberg, Wulff und Steinmeier. Vielleicht hätte man den Befragten das Wort „sexy” vorher etwas genauer definieren sollen.
Klug, humorvoll und sensibel
Wenigstens für Steinmeiers Ehefrau Elke Büdenbender geht dieses Ergebnis offenbar völlig in Ordnung: „Er sieht einfach gut aus!”, schwärmt sie im Bunte-Interview. Dazu sei er auch noch klug, humorvoll und sensibel. Und als er beim Parteitag geredet habe, da habe sie sich „fast noch einmal neu in ihn verliebt”. Von solcher Schwärmerei kann so mancher Mann nur träumen. Das muss wohl Liebe sein – oder Wahlkampf.
Manchmal, so erfahren wir, spricht sie mit ihm, ruft durchs Haus, obwohl er gar nicht da ist (passiert mir auch), und dann merkt sie, dass seine Stimme aus dem Radio kommt (passiert mir selten). Und sie verrät auch, dass sie für ihren Liebsten Anzüge und Krawatten kauft. „Ich kenne seine Größen und Vorlieben.” Aber offenbar nicht den letzten Schrei: Gerade mal auf Platz 5 ist der Außenminister in der Rangliste der bestangezogenen Politiker gelandet. Erst gestern wurden die Platzierungen vom „Men's Health-Modespecial” bekanntgegeben. Und siehe da: Selbst Özdemir und Westerwelle landeten vor dem Minister, Zweite wurde die Kanzlerin.
Der schickste aber, das ist – sie ahnen es – Karl Theodor. Sein Look strahle Kompetenz aus und könne international bestehen, hieß es. Allerdings profitiere Guttenberg von der Mittelmäßigkeit seiner Kollegen. Unter Blinden ist der Einäugige eben Freiherr. Und zwar nicht nur in Modefragen.