Düsseldorf. Für ein würdiges Sterben sprach sich jetzt NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann aus. Vor allem über die künstliche Ernährung von Menschen müsse diskutiert werden. "Wenn einer unbedingt zum lieben Gott will, soll man ihn nicht aufhalten", sagte Laumann.

NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) hält eine neue Debatte über künstliche Ernährung von Menschen in ihrer letzten Lebensphase für erforderlich. „Man muss am Ende akzeptieren, dass ein Mensch sagt: Ich mag nicht mehr”, sagte Laumann bei einem Empfang des nordrhein-westfälischen Sozialverbandes in Düsseldorf.

Laumann zweifelt an Studie über Mangelernährung

„Ich möchte, dass man einen hochbetagten Menschen zum Schluss in Würde gehen lässt”, betonte der Minister. Den Mitarbeitern in Kliniken und Pflegeheimen wolle er damit überhaupt keine Vorwürfe machen, erläuterte Laumann anschließend gegenüber der WAZ. „Ich glaube, dass sie sehr verantwortlich mit ihren Patienten umgehen.” Es gebe aber Fälle, bei denen man über künstliche Ernährung reden müsse. „Ich selbst möchte am Ende keinen Schlauch in den Bauch bekommen”, sagte der CDU-Politiker.

Extrem geärgert habe er sich über eine Studie, nach der angeblich jeder zweite Altenheimbewohner unter Mangelernährung leide. Laumann bezweifelt das. „Diese Studie wurde von Herstellern von künstlicher Ernährung bezahlt.” Für Menschen auf ihrem letzten Weg wünsche er sich eine liebevolle Begleitung, aber „wenn einer unbedingt zum lieben Gott will, soll man ihn nicht aufhalten”.