Durch die Wirtschaftskrise verlieren vor allem junge und ältere Arbeitnehmer ihre Stelle. Bei diesen beiden Gruppen ist die Arbeitslosigkeit im Mai mehr als dreimal so stark gestiegen wie die Arbeitslosigkeit insgesamt. Das hat eine Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes ergeben.

Für Junge und Ältere ist das Risiko besonders groß, in der Krise die Arbeit zu verlieren. Dies hat eine Studie des Deutschen Gewerkschaftsbunds DGB ergeben: Verglichen mit dem Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit bei 15- bis 24-Jährigen im Mai um 16,1 Prozent geklettert und bei den über 55-Jährigen um 17,3 Prozent. Die allgemeine Arbeitslosigkeit erhöhte sich nur um 5,3 Prozent.

Laut DGB verlieren die Älteren ihre Arbeit, da Unternehmen auf Leute verzichten, die aus ihrer Sicht weniger leisten. Die Jüngeren trifft die Krise, weil sie nur befristet angestellt oder Leiharbeiter sind und ihre Verträge auslaufen. Das Problem: Oftmals hätten die Jüngeren zu kurz gearbeitet, um Arbeitslosengeld zu beantragen und rutschen in Hartz IV. Da die Zahl der Ausbildungsplätze zurückgehe, werde sich die Situation für Jugendliche noch verschärfen.

Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland

In den alten und neuen Ländern ist die Arbeitslosigkeit unterschiedlich gestiegen: In Westdeutschland um 24,5 Prozent bei den Jüngeren und 19,1 Prozent bei den Älteren, in Ostdeutschland waren es 1,7 Prozent (Jüngere) und 14,1 Prozent (Ältere). Die Studie begründet den geringeren Anstieg im Osten mit dem Geburtenrückgang und der kleineren Zahl von Industriejobs.

Bei den jungen Männern nahm die Zahl der Jobsuchenden um 26,4 und bei den Frauen um 2,8 Prozent zu. Bei den älteren Männern stieg die Arbeitslosigkeit um 24,4, bei den Frauen um 10,1 Prozent.