Essen. Die Finanzkrise beutelt auch die Superreichen: Die Forbes-Liste der Milliardäre ist um ein Drittel geschrumpft. Ihr Vermögen auch. Microsoft-Gründer Bill Gates hat sich aber trotz Minus den ersten Platz zurückerobert.
Die Krise macht auch vor den richtig Reichen nicht halt: Die Forbes-Liste der Milliardäre ist kräftig geschrumpft. Gerade mal 793 Großverdiener zählte das US-Magazin in diesem Jahr, 2008 waren es noch 1125. Und auch die, die drauf sind, mussten ordentlich Federn lassen: 2,4 Billionen Dollar beträgt ihr geschätztes Gesamtvermögen weltweit – satte zwei Billionen weniger als im Vorjahr.
Ganz vorn trotz Milliarden-Minus
Aber weniger ist eben manchmal mehr. Zwar hat auch Bill Gates mit nur noch 40 Milliarden Dollar auf dem Konto stolze 18 Milliarden Minus gemacht, weil sein Freund, der US-Investor Warren Buffett und der Mexikaner Carlos Slim aber jeweils 25 Milliarden Dollar Verluste gemacht hatten, verwies Gates die beiden auf die Plätze und führt die Liste nach einem Jahr auf Platz 3 nun wieder an – wie übrigens schon in den 13 Jahren davor.
Gleich zwei Deutsche schafften es in die Top 10: Erstmals konnten sich beide Aldi-Brüder eine Platzierung ganz weit oben sichern: Theo Albrecht (87) rückte mit 18,8 Milliarden Dollar auf Platz 9 vor, der zwei Jahre ältere Karl steht mit 21,5 auf Platz 6. Übrigens nur knapp geschlagen von „Herrn Ikea”, Ingvar Kamprad, der sich mit einer halben Milliarde mehr „reichster Europäer” nennen darf.
Nur noch Oberliga
Auch der Jüngste auf der Liste ist ein Deutscher: Der 25-jährige Albert von Thurn und Taxis, Sohn von Fürstin Gloria, wird auf 2,1 Milliarden Dollar geschätzt. Das reicht immerhin für Platz 318.
Das Paradies der Superreichen bleiben die USA. Hieß es im letzten Jahr noch, die Russen befänden sich im rasanten Höhenflug, hat der nun mit einer ordentlich Bruchlandung geendet: Russland hat – wie übrigens auch Indien – durch die Finanzkrise einen Großteil seiner Milliardäre verloren. Prominentester Absteiger: Oligarch Roman Abramowitsch ist von Platz 15 mit nur noch 8,5 Milliarden Dollar auf Platz 51 zurückgefallen – das reicht gerade noch für die Oberliga. Zwei Drittel Milliardäre weniger: Damit ist nicht länger Moskau die Hauptstadt des Geldadels, sondern wieder New York, Platz 2 geht überraschend an London.
Wie gewonnen so zerronnen, das gilt für Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, den jüngsten Selfmade-Milliardär aller Zeiten – so hieß es jedenfalls 2008. Aus und vorbei: Der 24-Jährige verlor mindestens 600 Millionen Dollar und damit seinen Platz auf der Liste. Multimillionäre werden dort nicht geführt.
Klatten auf Platz 35
Frauen dagegen schon – allerdings nicht in den Top 10. Alice und Christy Walton aus der Walmart-Dynastie auf Platz 12 sind die Reichsten, auf Platz 21 liegt L'Oréal-ErbinLiliane Bettencourt. Susanne Klatten schafft es im Ranking auf Platz 35. Schlagzeilen machte sie diese Woche jedoch auf andere Weise.