Frankfurt/Main. Lufthansa-Chef Spohr, in Wanne-Eickel geboren, meistert die Krise souverän. Er ist umgänglich, verbindlich und kommt in den sozialen Medien gut weg.

Carsten Spohrs Alltag hat sich nach dem tragischen Germanwings-Unglück schlagartig verändert. Der wohl vom Copiloten herbeigeführte Absturz der Maschine mit 150 Menschen an Bord fordert den Chef des Lufthansa-Konzerns auf besondere Weise. Er zeigt angesichts der Tat eines Einzelnen tiefe Anteilnahme und muss gleichzeitig die richtigen Entscheidungen für Unternehmen und Mitarbeiter treffen.

Westfale Spohr – immer umgänglich und verbindlich

Spohr hat keine Probleme, auf Menschen zuzugehen. Der gebürtige Wanne-Eickler gibt sich stets umgänglich und verbindlich. Dass er mit den Angehörigen fühlt, kann er zeigen. Er sagt schlichte, kurze Sätze, die dennoch stimmen: "Wir sind in Gedanken bei denen, die heute Menschen, die sie lieben, verloren haben" zum Beispiel.

Dass ausgerechnet ein Pilot das schwerste Unglück in der Geschichte des Konzerns verursacht hat, gehe Spohr sehr nahe, heißt es im Unternehmen. Seit seinem Amtsantritt im Mai 2014 hat der neue Lufthansa-Chef bei aller harten Auseinandersetzung mit der Vereinigung Cockpit stets die oberste Priorität der Sicherheit im Flugbetrieb betont. "Das war schon fast ein Mantra", sagt ein Lufthanseat. Der Unfall habe Spohr daher "echt geschockt".

Für den Lufthansa-Chef ist die Tat weit mehr als ein Suizid: "Wenn ein Mensch 149 Menschen mit in den Tod nimmt, ist das ein anderes Wort als Selbstmord", sagte er in Köln.

Vergleichsweise offen wies Spohr auf gesundheitliche Probleme des Copiloten hin. Das Thema möglicher seelischer Probleme des Mannes könnte die Lufthansa noch vor arge Probleme stellen, wenn es um die Qualität der psychologischen Eingangstests und der späteren medizinischen Begleitung geht.

In sozialen Netzwerken kommt Carsten Spohr gut weg

In den sozialen Netzwerken finden sich häufig positive Einschätzungen zur Person Spohrs, die von "souverän, menschlich und besonnen" bis zu "ruhig und ohne Theatralik und Heuchelei" reichen.

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Doch es gibt auch viele negative Kommentare, die meistens damit zu tun haben, dass Spohr die Frage nach strengeren Sicherheitsregeln im Cockpit zunächst branchenweit diskutieren wollte. Kurze Zeit später war klar, dass auch die Lufthansa künftig die ständige Zweier-Besetzung einführen wollte.

Mit seinen 48 Jahren gehört Spohr zu den jüngeren Chefs deutscher Dax-Konzerne, er ist auch erst elf Monate an der Spitze des Unternehmens. In den Jahren zuvor hat er allerdings umfassende Führungserfahrung gesammelt, hat die Kerngesellschaft Lufthansa Passage, die für drei Viertel des Umsatzes steht, erfolgreich geführt. Seine Pilotenlizenz hält der Wirtschaftsingenieur noch mit Simulatortrainings aufrecht. (dpa)

Ermittlungen nach Airbus-Absturz

Nach dem Absturz von Flug 4U-9525 ...
Nach dem Absturz von Flug 4U-9525 ... © Getty Images
...über den französischen Alpen...
...über den französischen Alpen... © Getty Images
...laufen die Ermittlungs- und Bergungsarbeiten.
...laufen die Ermittlungs- und Bergungsarbeiten. © Getty Images
Sofort nach dem Absturz donnern Hubschrauber über Seyne-les-Alpes...
Sofort nach dem Absturz donnern Hubschrauber über Seyne-les-Alpes... © dpa
...auf der Suche nach Trümmerteilen und Flugschreibern.
...auf der Suche nach Trümmerteilen und Flugschreibern. © dpa
Von dem kleinen Ort aus...
Von dem kleinen Ort aus... © Getty Images
... nehmen sie Kurs auf den Schauplatz der Katastrophe in den französischen Alpen. Der Felsen,...
... nehmen sie Kurs auf den Schauplatz der Katastrophe in den französischen Alpen. Der Felsen,... © Getty Images
...an dem am Dienstag der Airbus A320 der Lufthansa-Tochter zerschellte, liegt nur 15 Kilometer entfernt. Bilder…
...an dem am Dienstag der Airbus A320 der Lufthansa-Tochter zerschellte, liegt nur 15 Kilometer entfernt. Bilder… © dpa
...zeigen unzählige Trümmerteile...
...zeigen unzählige Trümmerteile... © Getty Images
...in den Felsen.
...in den Felsen. © Getty Images
Der Zugang...
Der Zugang... © Getty Images
...ist extrem schwierig. Das Gelände ist unwegsam.
...ist extrem schwierig. Das Gelände ist unwegsam. © Getty Images
Schon am Dienstagabend waren 50 Spezialkräfte zu Fuß von Seyne gestartet, um zur Unglücksstelle vorzudringen. Sie übernachtete vor Ort im Biwak - bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Schon am Dienstagabend waren 50 Spezialkräfte zu Fuß von Seyne gestartet, um zur Unglücksstelle vorzudringen. Sie übernachtete vor Ort im Biwak - bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.
An der Unfallstelle liegen unzählige Trümmer.
An der Unfallstelle liegen unzählige Trümmer. © dpa
Helfer suchen den Unfallort ab.
Helfer suchen den Unfallort ab.
"Wir sind hier im Hochgebirge", sagt Polizeichef David Galtier... © dpa
...über den Unfallort. Er koordiniert...
...über den Unfallort. Er koordiniert... © dpa
... mehr als 500 Einsatzkräfte.
... mehr als 500 Einsatzkräfte. © Getty Images
Aus der Luft wird die Unfallstelle mit dem Hubschrauber angeflogen. Helfer...
Aus der Luft wird die Unfallstelle mit dem Hubschrauber angeflogen. Helfer...
... lassen sich mit Seilen herab.
... lassen sich mit Seilen herab.
Am Mittwochmorgen...
Am Mittwochmorgen... © dpa
... sind die Berggipfel weiß von Schnee. Es hat in der Nacht geschneit. Das dürfte...
... sind die Berggipfel weiß von Schnee. Es hat in der Nacht geschneit. Das dürfte... © dpa
... die Suche zusätzlich erschweren.
... die Suche zusätzlich erschweren. © dpa
Die Wucht des Aufpralls ließ den Airbus A 320 von Germanwings laut Rettungskräften in kleinste Trümmer zerbersten.
Die Wucht des Aufpralls ließ den Airbus A 320 von Germanwings laut Rettungskräften in kleinste Trümmer zerbersten. © dpa
Ein riesiges...
Ein riesiges... © dpa
... Medienaufgebot...
... Medienaufgebot... © dpa
...verfolgt die Arbeiten vor Ort.
...verfolgt die Arbeiten vor Ort. © dpa
Die Ermittlungen...
Die Ermittlungen... © dpa
... nach dem Unglück...
... nach dem Unglück... © dpa
.. dürften Tage, vielleicht auch Wochen dauern.
.. dürften Tage, vielleicht auch Wochen dauern. © dpa
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