Essen. Die vierte Pandemie-Welle trifft in NRW vor allem Jüngere. Etwa 30.000 Schülerinnen und Schüler sind derzeit in Quarantäne. Ein Überblick.

Die Corona-Fallzahlen in Nordrhein-Westfalen entwickeln sich ausgesprochen unterschiedlich. Zwar ist der Trend überall steigend, das Tempo variiert aber maßgeblich in den unterschiedlichen Altersstufen.

Der Großteil der vom Robert-Koch-Institut gemeldeten Infektionen in Nordrhein-Westfalen entfällt nach Berechnungen dieser Redaktion auf die Altergruppe der 5- bis 14-Jährigen. Betrachtet wurden die Fallzahlen der vergangenen sieben Tage.

Die meisten Infektionen entfallen zwar auf die Gruppe der 15 bis 34-Jährigen – in Duisburg, Gelsenkirchen, Bottrop und dem Oberbergischen Kreis mehr als 40 Prozent der Fälle. Diese Altersgruppe umfasst aber in der Regel auch zwei bis drei mal so viele Einwohner.

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Daher bietet sich ein Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz nach Altersstufen aufgeteilt an. Dieser bestätigt den Eindruck, dass zur Zeit insbesondere Kinder und Jugendliche betroffen sind: Mit einer Wocheninzidenz von 761,2 in der jungen Altersgruppe (5 bis 14 Jahre) liegt Wuppertal im NRW-Vergleich auf dem ersten Platz. Dahinter folgen Oberhausen (546,1), Leverkusen (563,1) Krefeld (530,3) und Hagen (508,6). Der niedrigste Wert findet sich im Rhein-Erft-Kreis (131,7).

1,6 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Quarantäne

Welche Auswirkungen hat das auf den Schulbetrieb? NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) zufolge liegen die Corona-Infektionsfälle an den Schulen Ende August „auf niedrigem Niveau“. Laut einer aktuellen Wochen-Umfrage, an der sich gut 80 Prozent der Schulen in NRW beteiligt hatten, waren zuletzt 1,6 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Quarantäne. Bei 6561 dieser Schüler (0,35 Prozent) wurde nach Angaben der Landesregierung eine Corona-Infektion bestätigt (Stichtag 26. August). Rund 30.000 Schülerinnen und Schüler befanden sich Stand Donnerstag in Quarantäne.

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) spricht von Infektionszahlen „auf niedrigem Niveau“.
NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) spricht von Infektionszahlen „auf niedrigem Niveau“. © David Young/dpa (Archiv)

Von etwa zwei Millionen zu diesem Stichtag durchgeführten Antigen-Selbsttests an weiterführenden Schulen seien insgesamt 4340 Testergebnisse positiv gewesen (0,22 Prozent). Im Rahmen von PCR-Lolli-Tests an den Grund- und Förderschulen wurden 567 Schüler positiv getestet (0,1 Prozent). Insgesamt 286 Lehrkräfte befanden sich in Quarantäne (0,2 Prozent), bei 121 Pädagogen wurde laut der Umfrage eine Corona-Infektion bestätigt.

Laut einer anonymisierten, freiwilligen Abfrage zum Impfstatus der Lehrerinnen und Lehrer sind derzeit in NRW 87,5 Prozent der Lehrkräfte vollständig geimpft, hieß es am Montag aus dem NRW-Schulministerium. Ministerin Gebauer sagte, dass auch die Impfquote in der Schülerschaft erfreulich ansteige.

Der NRW-Landtag wird am Donnerstag in einer Sondersitzung über die steigenden Infektionen bei Kindern beraten.

Ü80: Keine Infektionen in Bottrop und im Kreis Olpe

Auch bei den ganz Kleinen (0 bis 4 Jahre) verzeichnet Wuppertal in den vergangenen sieben Tagen die höchste Inzidenz: 347 (62 Fälle) – gefolgt von Krefeld (266,7) und dem Kreis Herford (234,4).

Die meisten Infektionen je 100.000 Einwohner gibt es auch in der mittleren Alterstufe (35 bis 59 Jahre) in Wuppertal (224,8).

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In den älteren Altersstufen ist das Infektionsgeschehen deutlich abgeschwächter. Bielefeld, Remscheid und Hamm führen die Liste bei den 60- bis 79-Jährigen mit Werten um die 53 an.

Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz bei den Über-80-Jährigen ergibt sich für den Kreis Höxter mit einem Wert von 73. In Bottrop und dem Kreis Olpe hat das RKI bei den Hochbetagten seit einer Woche keinen einzigen Fall gemeldet.