West Des Moines. Mitt Romney hat die Gläubigen der Sikh-Religion mit “Scheich-Menschen“ verwechselt. Bei einer Wahlkampfveranstaltung wollte er mit Gefühl punkten und sich mit den Sihks, die nach dem Amoklauf in einem ihrer Tempel noch immer unter Schock stehen, solidarisieren. Romney patzte. Nicht das erste Mal in seinem Wahlkampf.

Der designierte Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner, Mitt Romney, ist bei einer Wahlkampfveranstaltung in Iowa erneut ins Fettnäpfchen getreten. Unter Bezug auf den tödlichen Amoklauf an einem Sikh-Tempel im Staat Wisconsin vom Wochenende sprach Romney von einem "Scheich-Tempel" und den "Scheich-Leuten" (englisch: sheik). Der republikanische Politiker sagte bei einer Veranstaltung zur Wahlkampfspendenbeschaffung, er komme gerade aus Illinois, wo er an einer Schweigeminute zu Ehren der Menschen teilgenommen habe, die ihr Leben "an diesem Scheich-Tempel" verloren haben.

Romney war schon zuvor mit Patzern aufgefallen

Er habe darauf hingewiesen, dass das Verbrechen aus vielen Gründen eine Tragödie sei, unter anderem deswegen, weil diese Menschen, "die Scheich-Menschen", zu den friedlichsten und liebenswürdigsten Personen zählten, die man sich vorstellen könne. Bei der Veranstaltung in Illinois hatte Romney den Namen der Sikh-Religion noch korrekt ausgesprochen.

Sein Sprecher Rick Gorka erklärte, der Kandidat habe "ähnlich klingende Wörter falsch ausgesprochen". Es liege ihm fern, gläubige Sikhs zu beleidigen. Bereits bei einer Reise nach Großbritannien, Israel und Polen in der vergangenen Woche hatte Romney mit ungeschickten oder politisch heiklen Äußerungen Aufsehen erregt. (dapd)