Berlin.. Bettina Wulff gefiel sich in ihrer Rolle als First Lady. Und besonders die Boulevard-Medien fanden Gefallen an der groß gewachsenen Blondine mit dem Tattoo. In der Krise gab sie ein souveränes Bild ab. Mit dem Rücktritt ihres Mannes vom höchsten Staatsamt dürfte ihre Welt ins Wanken geraten sein.

Für Bettina Wulff ist ein Traum geplatzt. Die Frau des Bundespräsidenten gefiel sich in ihrer Rolle als First Lady. Auch die Medien und viele Bürger fanden Gefallen an der 38-Jährigen. In der quälenden Affäre um ihren Mann gab sie stets ein souveränes Bild ab. Doch mit Christian Wulffs Rücktritt vom höchsten Staatsamt dürfte ihre Welt ins Wanken geraten.

Bettina ist Wulffs zweite Frau. Im Jahr 2006 verkündete der Politiker die Trennung von seiner ersten Frau Christiane und stellte der Öffentlichkeit gleich Bettina Körner als seine neue Freundin vor. Kennengelernt hatte der damalige niedersächsische Ministerpräsident die frühere Pressesprecherin des Reifenherstellers Continental auf einer Dienstreise nach Südafrika.

Boulevard liebt die neue First Lady

Von Anfang an schenkten die Boulevard-Medien der groß gewachsenen Blondine viel Aufmerksamkeit. Besonders ihr Tattoo stieß auf Interesse. Ein besonderes Verhältnis pflegten die Ministerpräsidentengattin und ihr Mann zur "Bild"-Zeitung. Diese begleitete das Paar mit Home-Stories und Geschichten über die neue Eleganz an Wulffs Seite.

Auch als die "Bild"-Zeitung am 13. Dezember 2011 mit einem Bericht über den umstrittenen Privatkredit der Wulffs die Präsidenten-Affäre ins Rollen brachte, blieb die Berichterstattung über die First Lady wohlwollend. Zwar kursieren im Internet zahlreiche zum Teil geschmacklose Gerüchte über Bettina Wulff, doch die Boulevard-Zeitungen hielten sich auffallend zurück.

Bettina Wulff versucht die Krise zu ignorieren

Bei öffentlichen Auftritten gab sich die Präsidentengattin demonstrativ gelassen. Auch als die Vorwürfe gegen ihren Mann schärfer wurden, ging sie ihren Aufgaben als Frau des Staatsoberhaupts unbeirrt nach, als gebe es keine Krise, keine Affäre. Sie schüttelte lächelnd Hände, empfing Partner von Diplomaten im Schloss Bellevue und las aus dem Buch "Der Kleine Wassermann" in einem Berliner Kindergarten.

Sie ging sogar zum Neujahrs-Empfang des "Hamburger Abendblatts", ein Blatt aus dem Hause Springer, mit dem ihr Mann seit Beginn der Krise auf Kriegsfuß stand. Doch die Rückkehr zum Tagesgeschäft gelang nicht. Ständig wurden neue Details über die Vergangenheit ihres Mannes bekannt. Die Affäre geriet nicht in Vergessenheit.

Am Freitag traten Christian und Bettina Wulff zusammen vor die Presse. Lächelnd blickte Bettina Wulff in die Kameras, als sie ihren Mann neben sich sagen hörte: "Die Berichterstattungen, die wir in den vergangenen zwei Monaten erlebt haben, haben meine Frau und mich verletzt." Da das Vertrauen in seine Person beeinträchtigt sei, werde er von seinem Amt als Präsident zurücktreten. Damit ist auch Bettina Wulff nur noch First Lady a. D. (dapd)