Glendale. Zwei Monate nach dem überraschenden Tod von Michael Jackson haben die Familie und Freunde auf einer Beisetzungsfeier Abschied vom King of Pop genommen. Die Zeremonie wurde von der Polizei weiträumig gesichert. Jackson war am 25. Juni im Alter von 50 Jahren gestorben.

Zwei Monate nach dem überraschenden Tod von Michael Jackson haben die Familie und Freunde am Donnerstag auf einer Beisetzungsfeier Abschied vom King of Pop genommen. Die Zeremonie auf dem Promi-Friedhof Forest Lawn in Glendale nördlich von Los Angeles begann mit einer rund eineinhalbstündigen Verzögerung, weil Jacksons Familie, darunter seine Eltern Joe und Katherine und seine drei Kinder, Prince Michael (12), Paris Michael (10) und Prince Michael II. (7) erst verspätet eintrafen.

Die Zeremonie wurde von der Polizei weiträumig gesichert. Vorfälle gab es nicht. Alles sei ruhig, erklärte die Polizei von Glendale. Große Scheinwerfer und eine Kamera, die an einem Kran über der Feier hing, schienen daraufhinzudeuten, dass die Bilder für die Jackson-Dokumentation «This Is It» verwendet werden sollten.

Fans: "Viel zu sehen gibt es nicht"

Die Promi-Reporterin Lisa Burk, die über die Gräber von Prominenten bloggt, erklärte, wenn Jacksons Familie Ruhe für Jackson gewollt habe, dann sei der Friedhof eine gute Wahl. «Es war unmöglich, dort hineinzukommen», sagte Burk. «Das war es vorher und das wird es jetzt erst recht sein.»

In einiger Entfernung von der Feier versammelten sich vor den Absperrungen etliche Fans, um Abschied von Michael Jackson zu nehmen. Einige kamen schon Stunden vor der Beisetzung. «Viel zu sehen gibt es nicht», erklärte Gregg Harris aus Irvine in Kalifornien. «Ich wollte einfach in der Nähe sein. Vielleicht kann ich die Familie sehen.»

Nur enge Freunde und Wegbegleiter eingeladen

Ursprünglich sollte die Trauerfeier zum Anbruch der Dämmerung um 19 Uhr (4 Uhr MESZ) beginnen. Doch die Autokolonne vom Jacksons Mutter Katherine, den Kindern und seinen Geschwistern verließ das Anwesen der Familie erst lange nach dem geplanten Beginn. Eine Ewigkeit lang verfolgten die Kameras aus der Luft die Fahrt der schwarzen Luxuslimousinen zum Friedhof. Erst bei der Ankunft der Familie über einstündiger Verspätung wurden Bilder der Trauernden aus nächster Nähe gezeigt. Diese brachen abrupt ab, als die Limousine mit dem goldenen Sarg des King of Pop vorfuhr und sich seine Brüder anschickten, ihn auf die Terrasse zu tragen.

Davor war zu sehen, wie Jacksons Kinder - der zwölfjährige Prince Michael, die elfjährige Paris und der siebenjährige Prince Michael II. - als erste der Angehörigen ihrem Wagen entstiegen und sich zu den wartenden Trauergästen auf die Terrasse vor dem Mausoleum gesellten, wo die Trauerfeier stattfand. Neben den Angehörigen waren nur enge Freunde und Wegbegleiter eingeladen, darunter Stars wie Liz Taylor, Aretha Franklin, Macaulay Culkin, Gladys Knight und Stevie Wonder. Das gesamte Gebiet rings um den Forest Lawn Memorial Park in Glendale wurde weiträumig abgesperrt, der Luftraum gesperrt. Nur wenige Kameras übertrugen bis zum Beginn der Feier abwechselnd Bilder von dem Friedhof.

Der Leichnam Jacksons wurde im Großen Mausoleum des Promi-Friedhofs beigesetzt. Das gewaltige Gebäude im neoklassizistischen Stil ist dem berühmten Campo Santo im italienischen Genua nachempfunden. Jacksons vergoldeter Sarg sollte in eine private Abteilung des Mausoleums kommen, in der auch Hollywood-Größen wie Clark Gable, Jean Harlow oder Carole Lombard ihre letzte Ruhe fanden. Auch Größen wie Humphrey Bogart, Nat King Cole, Walt Disney, Errol Flynn und Jimmy Stewart sind im 1906 eröffneten Forest Lawn Memorial Park bestattet.

Anklage gegen Leibarzt noch unklar

Jackson war am 25. Juni im Alter von 50 Jahren überraschend in Los Angeles gestorben. Nach wochenlangen Spekulationen hatte die Gerichtsmedizin von Los Angeles in der vergangenen Woche bekannt gegeben, dass der Popstar an einem tödlichen Cocktail aus sechs verschiedenen Beruhigungsmitteln starb. Als primäre Todesursache machten die Mediziner «akute Vergiftung» durch das Narkosemittel Propofol aus. Propofol wird zur Anästhesie bei Operationen eingesetzt, für den Privatgebrauch ist es nicht zugelassen. Noch ist unklar, ob nach dem Untersuchungsergebnis Anklage gegen Jacksons Leibarzt Conrad Murray erhoben wird. Der Kardiologe gab an, er habe Jackson auf dessen Verlangen die Schlafmittel verabreicht. (ap/afp)