Kfarnabrak. Die kleine Maria ist das “Maskottchen“ im Kinderschutzzentrum der Kindernothilfe im Libanon. Dort hat sie ihre Stimme wiedergefunden.

Die syrischen Kinder von Kfarnabrak tragen Papierblumen um den Hals und darauf ihre Namen. Eine Gedächtnisstütze nur für die Pädagogen im Kinderschutzzentrum der Kindernothilfe in den libanesischen Bergen, wo täglich 150 kleine Flüchtlinge spielen, lernen, Trost finden. Die Allerkleinste hier aber braucht kein Namensschild: Maria ist das "Maskottchen".

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Gerade drei Jahre alt, aber schon Tänzerin, Sängerin, Clown, vor allem: Geschichtenerzählerin. Was kaum zu glauben ist, wenn man weiß: Nach der Flucht aus dem syrischen Bürgerkrieg hatte Maria ihre Sprache verloren.

Maria versagte die Stimme

Sie kam allein mit ihrer Mutter Samah, 32, und ihrer Oma; die verließen die Heimat, nachdem der Großvater ins Gefängnis gesteckt worden war. Kürzlich haben sie noch ein Foto von ihm gesehen, er hat nun keine Zähne mehr. Die Frauen wohnen jetzt für umgerechnet 200 Euro in einem kleinen, dunklen Zimmer über einer Tankstelle, immerhin mit Wasser und Strom – mehr, als die Nachbarn haben.

Von einem Tag auf den anderen aber versagte der kleinen Maria dort die Stimme. Sie hörte auf zu sprechen, sie sang auch nicht mehr, ein stummes, trauriges Kind. Lange hat es gedauert, bis Samah den Grund erfuhr: Im Kindergarten hatte man Maria den Mund verboten, wegen ihres syrischen Akzents.

Alle lieben Maria

Syrer und Libanesen mögen dieselbe Sprache sprechen, „wir verstehen uns nicht immer gut“, sagt Samah. Die Erzieherin arbeitet jetzt im Kinderschutzzentrum, Maria darf sie mitbringen. Und die – singt wieder und erzählt Geschichten. Alle lieben Maria.

Kindernothilfe Konto 310 310 , BLZ 350 601 90 Stichwort : Syrische Flüchtlinge

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