Bochum. Getestet haben sie schon einige, doch jetzt ist sie endlich offiziell eröffnet: die neue Inline Bahn Ruhr, die für Entspannung am Kemnader Stausee sorgen soll. Denn bisher haben sich Fußgänger, Radler und Inlineskater dort nicht immer gut vertragen.

Den vielleicht letzten sommerwarmen Tag im Jahr reservierten sich Inlineskater für eine Fahrt rund um den Kemnader Stausee. Denn nach zwei Jahren Bauzeit fand dort am Sonntag die Eröffnung der Ruhr Inline Bahn statt.

Eine Strecke speziell für Inlineskater - das ist absolut notwendig, fanden viele Besucher der Kemnade, denn den Begriff „Stausee“ konnte man am Wochenende wörtlich nehmen. Ob zu Fuß, mit Skates, dem Rad oder Longboard - die Möglichkeiten, den See zu umrunden, sind vielfältig und nicht immer miteinander verträglich.

„Fußgänger, Jogger und Inlineskater auf einer Bahn, das führte oft zu Schwierigkeiten oder sogar Unfällen“, erklärte Wilfried Perner, Geschäftsführer der Freizeitzentrum Kemnade GmbH. „Außerdem ist die Bahn nun auch wegen der durchgehenden LED-Beleuchtung ein tolles Touristenhighlight.“

Teilsperrungen sorgten für Unmut

Und ihr Ruf eilte ihr voraus: Nicht nur aus Witten, Bochum und Hattingen fanden sich Inline-Freunde am Festplatz in Oveney ein. Auch Berliner, Nürnberger und Kerpener feierten mit einem sportlichen Programm die Eröffnung der Strecke. Hüpfburg, Inline-Parcours und Bühnenshow verwandelten das Ufer des Sees in eine bunte Festwiese. Doch für Sportler zählt: kein Spaß ohne Anstrengung. Und so trainierten sich rund 55 Teilnehmer die Kalorien von Bratwurst oder Pommes bei Inliner- und Longboardrennen auf der neuen Strecke wieder ab.

Eröffnung der Ruhr-Inline-Bahn am Kemnader See

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    Dass für die Wettläufe nicht nur die Skater- sondern auch die Fahrradbahn zwischen Oveney und Heveney gesperrt wurde, sorgte allerdings für Unmut. Auf dem zwei Kilometer langen Wettkampfabschnitt sollten alle Nichtteilehmer, egal ob Radler oder Skater, auf den Fußweg ausweichen.

    Einige Radfahrer stellten sich quer

    Vor allem Radfahrer blickten bei den Absperrungen nicht durch oder hatten dafür kein Verständnis. „Mensch, der Fußweg ist doch heillos überfüllt. Wie sollen wir da durchkommen?“ „Das ist wirklich schlecht geplant und überhaupt nicht ausgeschildert. Und das gerade heute.“ Die Streckenordner mussten sich abseits des harmonischen Einweihungsfests einiges an den Kopf werfen lassen. Manchmal blieb ihnen auch nichts anderes übrig, als den Radfahrern tatenlos hinterher zu blicken, wenn diese ihre Anweisungen und das Absperrband ignorierten und auf der gesperrten Strecke entlangfuhren. „Ja, einige Radfahrer, die seit Jahren auf dem Radweg um den See fahren, stellen sich quer. Es ist ja auch das erste Fest dieser Art und das erste Mal, dass wir deshalb gleich zwei Bahnen sperren“, erklärt Felix Rausse, Mitarbeiter der ausrichtenden Firma Lago GmbH.

    Ab heute sind aber alle drei Bahnen um den See wieder begeh-, beziehungsweise befahrbar. Und den Luxus dreier getrennter Bahnen können die Besucher dann endlich ungestört genießen.