Bochum.. Wegen der anlaufenden Bauarbeiten für die 10 km lange Inlineskaterbahn rund um den Kemnader Stausee ist der Radweg auf einer Teilstrecke auf der Wittener Seeseite gesperrt. Radfahrer und Inlineskater fahren seitdem auf Weisung der Freitzentrum Kemnade GmbH auf der Fußgängerstrecke.

Wenn der Radler dreimal klingelt, drehen Sie sich um: Besucher des Kemnader Stausees müssen bis September besonders gut aufpassen, damit niemand zu Schaden kommt. Denn seit Montag ist ein Teil der Radstrecke gesperrt, weil darauf die neue Skaterstrecke errichtet wird. Folge: Radfahrer und Inlineskater dürfen seitdem den Fußgängerweg mitbenutzen.

„Zur Zeit wird alles ein bischen enger“, sagt Wilfried Perner, Geschäftsführer der Seegesellschaft Freizeitzentrum Kemnade. Er bittet um Rücksichtnahme, damit sich nicht Unfälle häufen.

   Abgesperrt ist die Radweg-Teilstrecke auf Wittener See-Seite vom Golfplatz an, unter der Brücke der A 43 hindurch bis etwa hundert Meter vor dem Freizeitbad Heveney. Auf der Bochumer See-Seite fehlen Hinweise. Der erste Bauabschnitt umfasst 500 Meter und soll als Teststrecke dienen. Damit wurde jetzt begonnen.

Nur baden ging nichtStrecke wird verbreitert

Bagger sind dabei, dem bisherigen Radweg quasi die Haut abzuziehen, um anschließend den neuen Asphalt für die Skater aufzutragen. Gleichzeitig wird die Strecke auf 3,50 Meter verbreitert, dafür ein schmaler Streifen Rasen entlang des Radwegs abgetragen, um auch dort Schotter und Asphalt anzubringen.

Verlegt werden auch Kabel für die Beleuchtung, denn die neue Skaterstrecke soll illuminiert werden. „Die Erfahrungswerte aus dem ersten Bauabschnitt fließen in die Restausschreibung zum 1. Oktober ein“, kündigte Perner an. Und erläuterte vor Ort noch einmal das Gesamtkonzept:

Skaterstrecke kostet vier Millionen Euro

Für 4 Millionen Euro soll eine über zehn Kilometer lange Inlineskaterbahn rund um den Kemnader Stausee entstehen und bis Ende des Jahres 2013 fertig sein. 3,2 Millionen Euro kommen als Förderung von EU und Land, 800 000 Euro von den Gesellschaftern RVR, Bochum, Witten, Ennepe-Ruhr-Kreis und Ruhrverband.

Diese Bahn wird komplett auf dem bisherigen Radweg errichtet. Deshalb wird direkt daneben ein neuer Radweg gebaut. Die drei Bahnen um den See verteilen sich wie folgt: Die dem Seeufer am nächsten zugewandte Strecke ist und bleibt für die Fußgänger, parallel daneben verlaufen die Bahnen für Inlineskater und Radfahrer.

Laut Perner und des damit betrauten Bochumer Architekten Ernst Herbstreit ruhen ab Oktober bis Jahresende die Bauarbeiten. In dieser Zeit wird der jetzt gesperrte Radweg für Skater und Radfahrer freigegeben. Doch ab Anfang Januar 2013 steht das ganze Jahr lang wiederum nur der Fußgängerlauf zur Verfügung, bis die zehn Bauabschnitte beendet sind. „Bauen unter Betrieb“, nennt der Architekt das Jahreshandicap.

Für den neuen Radweg werden Bäume fallen. „Wir wollen den Vegetationsbestand möglichst schonen“, hieß es. Perner versicherte, dass die künftige Inlinerstrecke keineswegs als schnelle „Speedbahn“ angelegt werde. Im Sinne auch von Werner Renz und Siegfried Hartmann vom Bochumer Skatesport-Verein Ruhrboss 03.