Witten/Bochum. . Der Prozess des Bochumers, der einen Wittener fast zu Tode gestochen haben soll, tritt auf der Stelle. Eigentlich sollte am Montag die Ex-Frau des Angeklagten befragt werden. Wegen Panikattacken konnte sie jedoch nicht aussagen. Nun hält das Gericht ihre Aussage plötzlich nicht mehr für nötig.

Im Prozess um die beinahe tödliche Messerattacke gegen einen Wittener Kfz-Mechaniker muss die Ex-Frau des Angeklagten nicht aussagen. Aufgrund von Panikattacken könne sie nicht vor Gericht erscheinen, hieß es in einem Attest.

Zunächst hatte das Landgericht Bochum angedacht, sie womöglich per Videokonferenz anzuhören. So hätte sie dann ihrem „Ex“ nicht begegnen müssen. Nun entschied man, dass ihre Aussage nicht nötig sei.

Notruf des Opfers auf Tonband abgespielt

Der 38-Jährige soll die Frau oft bedroht haben, weil sie sich von ihm abwandte. Letztlich soll er ihren neuen Freund – den Kfz-Mechaniker – im Oktober in dessen Werkstatt niedergestochen haben. Wegen versuchten Totschlages drohen ihm nun bis zu elf Jahre Gefängnis.

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Es wurden neue Einzelheiten über einen offenbar zweiten vom Opfer abgesetzten Notanruf bekannt. Einmal hatte er eine Kundin angerufen und im Gespräch mit ihr betont, er werde angegriffen, sie solle die Polizei alarmieren. Nachdem er niedergestochen wurde, meldete er sich selbst beim Notruf. Vor Gericht wurde ein entsprechendes Tonband mit der schmerzverzerrten Stimme abgespielt. „Ich bin in der Halle, bitte schnell! Ich verblute, ich verblute!“. Die kurz darauf eintreffenden Einsatzkräfte konnten ihn retten.