Witten. . Pfarrer aus Witten halten auch das für eine Form des Fastens: auf Internet, Smartphone und Co. verzichten. Jugendliche setzen sich so mit dem Glauben auseinander und kommen ohne die Dinge aus, die sonst ihren Alltag viel zu sehr bestimmen würden.
Sieben Wochen ohne... Früher dachte man beim Fasten meist ans Essen. Heute gehört der Verzicht aufs Internet für manche ebenso dazu. Sieben Wochen ohne Smartphone ...
Viele Jugendliche wollen in der Fastenzeit nämlich auch auf etwas verzichten, jenseits von Drogen, Sex, Alkohol oder Süßigkeiten. Doch was genau ist der Sinn dieser Sache? Pastor Wolfgang Rösner vom Pastoralverband Witten Ost kann sich vorstellen, dass die „moderne Version“ sich in den Grundzügen der Tradition anpasst: „Fasten hat etwas mit Herausforderung zu tun und wird gemacht, um einfach mal runterzukommen. Wenn man immer erreichbar ist, wird man auf Dauer ja auch krank. Der Verzicht ist da eine Art Befreiung.“
Im Pastoralverband konzentriert man sich auf das klassische Fasten: „Es besteht aus den drei Komponenten Fasten, Beten und Almosen, also solidarisch sein“, erklärt der Pastor. Das moderne Fasten sei daher zwar ein guter Anfang, „unbedingt christlich ist es aber nicht“, so Rösner. Denn wenn man nur für sich selbst fastet oder es „wie Wellness sieht“, sei der Grundgedanke nicht erfüllt. Im Pastoralverband gibt es daher mehrere Arten, sich in der Fastenzeit zu reinigen, etwa das Heilfasten, bei dem man traditionell sieben Wochen auf feste Nahrung verzichtet. Auch das Pilgern gehört dazu.
Jugendliche setzen sich mit Glauben auseinander
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In der evangelischen Kirche sei das Fasten eher eine individuelle Angelegenheit, sagt Johannes Ditthardt von der Trinitatisgemeinde. Es sei jedem freigestellt, ob man fastet und worauf man dabei verzichtet. Pfarrer Wolfram Linnemann von der Johannisgemeinde bestätigt dies. In seiner Gemeinde fasten die Mitglieder allein. Einige hätten sich jedoch einen Fastenkalender bestellt. Spezielle Gottesdienste oder Gruppen zu diesem Thema gibt es aber nicht. Eine besondere Art des Fastens hat sich Uli Martens, Pastor der freikirchlichen Gemeinde Oberdorf, überlegt. „Wir verzichten auf Ärger und darauf, andere Menschen blöd anzumachen. So soll das Zwischenmenschliche gestärkt werden.
Dass viele Jugendliche auf soziale Netzwerke wie Facebook oder ihre Smartphones verzichten, zeige, dass sie sich mit den Glauben auseinandersetzten und auch das Prinzip des Fastens verstanden hätten. Johannes Ditthardt (Trinitatis): „Immerhin verzichten sie auf Dinge, die normalerweise ihren Alltag bestimmen.“