Witten. . Entlang der Hundewiese am Kemnader See werden Inlineskater zukünftig durch einen 1,80 Meter hohen Zaun vor freilaufenden Vierbeinern geschützt. An beiden Enden werden wie in Wildgehegen geschützte Zugänge gebaut. Vierbeiner und Herrchen müssen nun zukünftig mit einer Einschränkung leben.

In Heven gibt es das alte Schleusenwärterhaus (Adresse: Insel), mit Biergarten direkt an der Ruhr, in Herbede das alte Zollhaus (Adresse: Ruhrtal), inzwischen gleichfalls mit Biergarten direkt an der Ruhr. Selbst in städtischen Ankündigungen sind die beiden schon mal ans andere Ufer verlegt worden.

Um die Verwirrung auf die Spitze zu treiben: Auch das auf Herbeder Seite direkt am Fuße der Lakebrücke gelegene Zollhaus könnte sich bald mit Fug und Recht „Schleusenwärterhaus“ nennen! Allerdings wird es dort keine Schiffsschleuse geben, die die MS Schwalbe hebt oder absenkt. Die Schleuse die dort in Kürze auf der Landseite des Zollhauses gebaut wird, wird die Inlineskater von den Besuchern der Hundewiese trennen.

Hundehalter kommen nicht mehr direkt an die Ruhr

Freilaufende Hunde und Skater auf heißen Roll-Kufen vertragen sich nicht, sowohl für Mensch als auch für Tier kann das gefährlich werden. Als den Nutzern der weit über Wittens Grenzen hinaus beliebten Hundewiese klar wurde, dass der 4 Millionen teure Skaterkurs rund um den Stausee auch über ihr angestammtes Terrain führen würde, hatten die Hundehalter, wie wiederholt berichtet, dagegen protestiert. Die Freizeitgesellschaft Kemnade (FZK) holte eine Sprechergruppe der Halter an ihren Tisch. Am Ende habe man doch eine Lösung gefunden, um Hundehaltern und Inlinerfahren ein friedliches Nebeneinander zu ermöglichen, meint FZK-Geschäftsführer Wilfried Perner.

Auf Wunsch der Hundehalter wurde die dort 700 Meter lange Inlinerbahn noch einmal umgeplant und von der Mühlengraben-Seite auf die Ruhr-Seite verlegt. Mit einer erheblichen Einschränkung müssen sich die Hundehalter jetzt deshalb abfinden: An die Ruhr kommen sie jetzt nicht mehr heran.

Schleusen wie in Wildgehegen

Dass ein Zaun die Nutzergruppen trennen muss, war von Anfang an klar gewesen. Inzwischen steht fest, dass er 1,80 Meter hoch wird, da habe man nicht zuletzt auf die Hundehalter gehört, so Perner. Es wird ein Wildschutzzaun mit Holzpfosten und dünnem Drahtgeflecht sein, wie man sie aus dem Wald kennt. Auch die Wasserschutzbehörde hatte ein Wörtchen mitzureden. Perner: „Die Hundewiese ist Überschwemmungsgebiet. Der Zaun muss bei Hochwasser schnell zu demontieren sein.“

Und was hat es nun mit der „Inliner-Schleuse“ auf sich? Es wird gleich zwei davon geben: Am Anfang und am Ende der Inliner-Strecke werden mit dem Zaunmaterial Zugänge mit jeweils zwei Toren gebaut. Die Tore klappen hinter den Inlinerfahrern automatisch zu. Fährt einer durch die Schleuse, ist immer mindestens eins von zwei Toren geschlossen. Ähnlich wie bei Wild-Freigehegen soll hier verhindert werden, dass die Hunde auf die Seite des Zauns gelangen, auf der sie nicht zu suchen haben – auf die Skaterbahn nämlich.