Aufatmen in den Schulen und beim Jugendamt: Trotz der Schweinegrippe kann die Schule am Montag wie geplant anfangen. Das hat NRW-Schulminister Karl-Josef Laumann gestern Mittag entschieden. „Wir sind erleichtert”, sagt Kirsten Schikorr, Leiterin des Ruhr-Gymnasiums.
„Eine Verschiebung des Schulstarts wäre eine Aktion geworden.”
Zum einen wegen des Unterrichtsausfalls, der irgendwann hätte nachgeholt werden müssen, so Schikorr. Zum anderen aber, weil sich berufstätige Eltern darauf verlassen, dass ihre Kinder vormittags und bei der offenen Ganztagssschule auch nachmittags betreut werden.
„Die offenen Ganztagsschulen wurden ja genau deshalb eingerichtet”, sagt Jugendamtsleiter Harald Herrmann. Wäre die Schule zwei Wochen später gestartet, hätte die Stadt andere Betreuunsgmöglichkeiten organisieren müssen.
Doch die Expertenkommission, die die Landesregierung berät, hat sich jetzt gegen eine Verschiebung ausgesprochen. Angesichts des bisherigen Verlaufs der Infektion sei dies „nicht sinnvoll, nicht erfolgversprechend und unverhältnismäßig”, so Minister Laumann. Hygienemaßnahmen seien nach wie vor der beste Schutz vor einer Ansteckung.
Und so sollen ab Montag alle Klassen mit Seife und Papierhandtüchtern ausgestattet sein, wie es die Hygieneanweisung des Gesundheitsministeriums vorschreibt. Die Schweinegrippe sei auch Thema bei der Lehrerkonferenz am Donnerstag, sagt Kirsten Schikorr vom Ruhr-Gymnasium. Außerdem würden alle Eltern über die Hygienevorkehrungen an der Schule informiert. „Wenn sich die Schüler nach den Ferien in die Arme fallen, weil sie sich solange nicht gesehen haben, ist die Ansteckungsgefahr natürlich da”, sagt Schikorr. „Aber es gibt keinen Grund zur Panik.”
Im Kreis ist die Zahl der Infizierten auf 133 gestiegen. Letzten Donnerstag waren es nur 84. In Witten wurden 30 Menschen positiv auf die Schweinegrippe getestet.