Witten. . Von einer Norovirus-Epidemie kann man derzeit in Witten nicht reden, beruhigt der Sprecher der Wittener Ärzte, Dr. Frank Koch.
Die Häufung in der Annener Hüllbergschule, wo heute wieder der Unterricht aufgenommen wird, sei trotz der vielen Erkrankungen ein lokal begrenzter Einzelfall. „Das Virus ist hoch infektiös, es reicht, wenn ein oder zwei erkrankte Kinder es in die Schule eingeschleppt haben.“
Die Krankheit verlaufe intensiv mit hohen Ansteckungsraten, sei aber im Regelfall ohne bleibende Folgen nach wenigen Tagen vorbei. Koch: „Durch den Brechdurchfall entsteht ein hoher Flüssigkeitsverlust, der ausgeglichen werden muss, zur Not durch eine Infusion.“
Salzstangen und Cola
Ansonsten rate er eher zu der bei Kindern beliebten „Salzstangen-und-Cola-Therapie“. Das helfe gegen den Kochsalz- und Flüssigkeitsverlust und baue durch den hohen Zuckergehalt der Cola den Kreislauf wieder auf. Eventuell seien auch Tropfen gegen Übelkeit angebracht.
Erst seit 1968 können heftige und ansteckende Magen-Darm-Infekte diesem Virus zugeordnet werden. „Die Infektionen hat es früher auch schon gegeben, sie hießen dann zum Beispiel ,Mallorca-Krankheit’ oder einfach Sommerinfektion.“
Unterricht beginnt wieder
Alle Wittener Kinderärzte und die Kinderklinik im Marienhospital waren vom Gesundheitsamt über den Ausbruch des Norovirus unterrichtet worden. Verwaltungsdirektorin Simone Lauer vom Marienhospital aber kann die Aussage von Dr. Frank Koch bestätigen. „Wir haben keinen einzigen Patienten mit Norovirus in unserem Krankenhaus, weder in der Kinderklinik noch in anderen Abteilungen. Auch dem Gesundheitsamt im EN-Kreis ist keine weitere Einrichtung bekannt, in der das Virus aktiv ist.
In der Hüllbergschule war fast jeder zweite der 236 Schülerinnen und Schüler erkrankt, auch vor Lehrkräften hatte die Infektion keinen Halt gemacht. Nach einer gründlichen Desinfektion des Gebäudes, das am Donnerstag geräumt und am Freitag geschlossen wurde, beginnt dort heute wieder der Unterricht.