Witten. . Noch hoffen sie, aber es sieht nicht gut aus für sieben Azubis des Windkraftgetriebeherstellers Bosch-Rexroth. Der Betrieb will die Lehrlinge, die im Januar den Abschluss machen, nur für zwölf Monate übernehmen.

Noch hoffen sie, aber es sieht nicht gut aus für sieben Azubis des Windkraftgetriebeherstellers Bosch-Rexroth. Der Betrieb will die Lehrlinge, die im Januar den Abschluss machen, nur für zwölf Monate übernehmen, obwohl der seit Mai gültige Tarifvertrag eine unbefristete Übernahme „als Grundsatz“ vorsieht.

Die Geschäftsführung beruft sich auf eine Klausel in der Vereinbarung, die die IG Metall mit der Metallbranche ausgehandelt hatte. Bei einer wirtschaftlichen Flaute kann von einer unbefristeten Übernahme abgesehen werden. „Wir haben weniger Aufträge. Das Wittener Werk ist nicht ausgelastet“, begründete eine Sprecherin die Entscheidung.

Betriebsrat will weiter für Azubis kämpfen

Vor den Werkstoren der Firma bekundeten am Mittwoch unter anderem Beschäftigte der Edelstahlwerke ihr Unverständnis. „Auch wir haben Auftragseinbrüche, aber wir übernehmen unsere Azubis unbefristet“, so Susanne Hausherr, Vize-Betriebsratsvorsitzende der DEW.

Ein Betriebsrat von Bosch-Rexroth, der seinen Namen nicht nennen wollte, will weiter um die Azubis kämpfen. „Alle, die bei uns gelernt haben, wollen wir behalten“, sagte er unserer Zeitung. „Wenn der Markt wieder anspringt, brauchen wir sie.“ Zurzeit befinde man sich in Gesprächen mit der Firmenleitung.

Prüfung der befristeten Übernahme

Der Jugendbeauftragte der IG Metall, Lars Beez, kündigte eine Prüfung der befristeten Übernahme an. Metallbetriebe müssen laut Tarifvertrag „spätestens sechs Monate vor Ende der Ausbildung“ die Zahl der Azubis benennen, die sie unbefristet übernehmen. Da der Tarifvertrag gerade erst ausgehandelt war, gelte eine Frist von drei Monaten, erklärte dagegen eine Firmensprecherin und beruft sich auf eine Ausnahmeregelung. Beez: „Falls der Betriebsrat zu spät informiert wurde, wäre das Vertragsbruch.“