Witten. .

Hinter vielen Betrügereien stecken straff organisierte Banden, die auch aus Nachbarstädten anreisen und dann schnell wieder verschwinden, sagt Polizeisprecher Volker Schütte im Gespräch mit Redakteur Bernd Kassner.

Man liest fast täglich im Polizeibericht von versuchten oder erfolgten Trickdiebstählen. Ist Witten zu einer Zielscheibe geworden?

Schütte: Die Menschen sind viel aufmerksamer geworden und erstatten schneller Anzeige. Früher haben die Leute, die einen versuchten Trickdiebstahl am Telefon oder an der Haustür durchschaut haben, nicht weiter reagiert, heute rufen sie die 110 an. Das gibt uns die Möglichkeit, schnell zu handeln.

Was ist zurzeit die Hauptmasche?

Betrug am Geldautomaten. Dabei sind Senioren die Hauptopfer.

Auch unsere Zeitung warnt laufend vor Trickdieben - dennoch gibt es immer wieder neue Opfer. Wieso?

Diese Warnungen sind erfolgreich, wir sind dafür dankbar. Aber diese Menschen sind kriminell kreativ. Oft sind es junge Täterinnen, die etwa ältere Menschen mit einem Klemmbrett ablenken, während diese gerade vom Geldautomaten Geld abheben wollen. Unbemerkt wird der Betrag aufgestockt und das zusätzliche Geld entnommen.

Wo kommen die Täter her?

Manche reisen nach Witten an. Wir hatten schon Probleme mit Menschen südländischen Aussehens aus Köln oder Dortmund.

Gibt es in diesem Bereich Organisierte Kriminalität?

Das ist sicherlich organisiert. Beim „Enkeltrick“ kommt der Anruf oft von auswärts oder gar aus dem Ausland. Die Mittäter, die das Geld hier abholen, werden auch hier angeworben und kennen die Hintermänner nicht. Sie arbeiten für eine Provision, sind aber nur kleine Rädchen in der Betrugsmaschine.