Witten. .
Schon wieder ein gemeiner Trickdiebstahl. Zwei Frauen haben eine arglose Seniorin erst ausgespäht, dann ihr Geld gestohlen und sie schließlich mittellos zurückgelassen.
Polizeisprecher Volker Schütte: „Die Täterinnen sind abgezockt und verfügen über ein unglaubliches schauspielerisches Talent.“
Arglos sitzt die 87-jährige Margarethe Kupka nach einem Arztbesuch in einem Café und kommt mit zwei „netten Frauen“ mit südländischem Aussehen ins Gespräch. Was sie nicht ahnt: Von ihrem Rezept lesen die Frauen ihre Adresse ab. Am nächsten Tag kommen sie „ganz zufällig“ an der Wohnung der betagten Frau an der Leibreddestraße in Stockum vorbei und „müssen dringend zur Toilette“.
Als sie erst einmal in der Wohnung sind, lenken sie Margarethe Kupka geschickt ab und stehlen ihre kleinen Ersparnisse, die bar in der Wohnung liegen: Rund 500 Euro hat die Wittenerin in einer Kaffeekanne versteckt. Mit dem Geld machen sich die Täterinnen aus dem Staub. Polizeisprecher Volker Schütte: „Die Trickdiebinnen hinterließen ein verzweifeltes Opfer. Noch heute klagt Frau Kupka über Schlafstörungen und ist deshalb in ärztlicher Behandlung.“
Im Rahmen der Opferbetreuung erfährt der Bezirksdienstbeamte Klaus Frommberger (58) von der Situation. Er sucht die ausgeplünderte Seniorin auf und erfährt, dass sie über kein Vermögen verfügt und nun mit sieben Euro bis zum Ende des Monats auskommen muss. Hauptkommissar Frommberger aber weiß Rat. Er setzt sich mit dem „Weißen Ring“, dem Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten, in Verbindung. Tags darauf überreicht Manuela Prinz, ehrenamtliche Mitarbeiterin des Vereins, der Seniorin einen Scheck über 200 Euro. Die Rentnerin hat Tränen in den Augen. Sie kann nun wieder die nötigen Dinge des täglichen Lebens einkaufen.
Die Polizei mahnt zur verstärkten Vorsicht, wenn Fremde an der Wohnungstür klingeln oder anrufen. Volker Schütte: „Sie entscheiden, wer Ihre Wohnung betreten darf und wer nicht. Sichern Sie Ihre Wohnungstür mit einer Sicherungskette und vergewissern Sie sich - zum Beispiel durch den Türspion - wer vor der Tür steht. Durchkreuzen Sie die Absichten des Täters und sagen Sie selbstbewusst ,Nein’. Das ist keine Unhöflichkeit, sondern vielmehr der notwendige Umgang, um nicht selbst Opfer zu werden.“
Das sind seine wichtigsten Faustregeln zum Selbstschutz:
- Seien Sie misstrauisch und beraten Sie sich mit Familienangehörigen, Freunden und Nachbarn.
- Kaufen und unterschreiben Sie nichts an der Haustür.
- Halten Sie ein Telefon an der Haustür in greifbarer Nähe und wählen sie sofort die „110“.
- Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung.
- Geben Sie kein Geld an Personen, die sie nicht kennen.
- Teilen Sie niemandem Kontonummer und Geheimzahl mit.