Witten. . Der Himmel war an diesem verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt alles andere als blau. Vielleicht auch deshalb versuchten die Verkäuferinnen des Euro-Discountshops auf der Bahnhofstraße, mit blauen Luftballon-Girlanden die Sonne zu locken.

Immerhin blieb es, bis auf vereinzelten Nieselregen, weitgehend trocken. So bummelten zahlreiche Passanten durch die City. „Man muss doch raus aus den vier Wänden“, fand auch Claudia Gregorowski (39). Sie war mit Melissa (2) und Tim (5) auf der Bahnhofstraße unterwegs. Die beiden hatten bereits Luftballons ergattert. „Und gleich gehen wir noch in die Stadtgalerie“, erzählt die Hevenerin. Dort schoben sich die Leute teils durch die Gänge. „Wir sind zufrieden, obwohl wir bei Sonne bessere Sonntage hatten“, so eine C & A-Verkäuferin. Überhaupt schnupperten viele Wittener in verschiedene Bekleidungsgeschäfte hinein.

„Etwas ruhiger“, so Filialleiterin Cornelia Flohe (48) war es bei Blumen Risse an der Ecke Bahnhof-/Beethovenstraße, wo viele Blumen draußen standen. „Aber zum Muttertag am nächsten Sonntag geht’s bestimmt richtig los“, meint Flohe.

„Bei uns läuft’s gut. Die Leute nutzen den verkaufsoffenen Sonntag, um hier in Ruhe zu schmökern“, erzählt Thomas Hühn (49), Verkäufer bei der Mayerschen Buchhandlung. Zufrieden mit dem Kundenandrang ist auch Peter Brors (63), Geschäftsführer von Euronics Kutsch an der Ruhrstraße. „Flachbildschirme gehen immer. Und besonders gefragt sind die neuen iPads“, erklärt er. Eine spezielle Kochvorführung kam bei seinen Kunden besonders gut an. Wer könnte etwa bei Lachsspießen mit Hibiskusblütensauce schon nein sagen? Originell war auch die Werbung der geöffneten Galeria Kaufhof mit lebenden Schaufensterpuppen, vor denen zahlreiche Passanten stehen blieben.

Die ganz harten City-Bummler waren nicht nur in, sondern auch vor den Eiscafés an der Ruhrstraße oder nahe des Berliner Platzes anzutreffen. Die waren allerdings auch überdacht, ebenso wie die Sitzplätze vor Tschibo oder der Bäckerei Oebel, und teils beheizt. So mancher Passant machte aber auch auf den neuen Bänken im City-Bogen und auf dem Berliner Platz eine Pause.

Oder man gönnte sich eine deftige Stärkung, etwa am Stand von Nehm oben an der Bahnhofstraße. Wie meinte doch dort eine wissende Frau beim Blick in die Augen ihres Mannes: „Du willst jetzt sicher ‘n Würstchen?“