Witten. . Da bleiben die Leute stehen und staunen: Denn der umgestaltete Berliner Platz hat einen neuen Blickfang. 16 Fontänen bilden ein Wasserspiel und sprudeln munter vor sich hin.
Letzte Woche Donnerstag wurde dieser etwas andere Brunnen in Betrieb genommen. Seitdem kommen Hans-Georg Witza und Franz Cremer täglich vorbei. Die beiden Mitarbeiter des Gebäudemanagements der Stadt kontrollieren, ob alles läuft, bzw. fließt wie geplant.
Gerade haben sie einen der beiden Deckel, die sonst im Boden versenkt sind, angehoben. Darunter rauschen 7000 Liter Wasser immer wieder durch den Schacht – und alles, was sonst noch so durch die rund um die Fontänen angebrachte Abflussrinne flutscht. Also Blätter, Bonbonpapier, Zigarettenkippen. Der Müll wird in einem Auffangkorb gesammelt, den die Männer regelmäßig leeren.
Die 16 Fontänen sind in drei Reihen versetzt angeordnet und sprudeln zwischen 8 und 21 Uhr mal hoch, mal tief und manchmal gar nicht. Dann nämlich, wenn es sehr stürmisch ist. Ein Sensor, der an einer Laterne Richtung Stadtgalerie angebracht wurde, misst die Windstärke in drei Stufen. „Und wenn es stärker weht, wird der Strahl niedriger, damit die Leute, die vorbei gehen, nicht nass werden“, erklärt Hans-Georg Witza. Ist es windstill, können die Fontänen eine Höhe von knapp zwei Metern erreichen.
Komplizierte Technik im Brunnen
Nicht nur sieht die Anlage optisch ganz anders aus als all die anderen Brunnen in der Stadt – „die Technik ist auch viel komplizierter“, sagt Witza. Regelt etwa am Sackträgerbrunnen oder am Brunnen auf dem Annener Marktplatz, die ebenfalls seit ein paar Tagen sprudeln, eine Zeitschaltuhr, wann sich die Pumpe an- und ausstellt, haben die Männer es hier mit einem kleinen Computer zu tun, der unter der zweiten Bodenplatte verborgen ist. „Da läuft ein Programm ab, dass die verschiedenen Höhen vorgibt.“
In jeder Düse, aus der das Wasser hochschießt, gibt es außerdem eine integrierte Beleuchtung, die sich zum Abend einschaltet. Farbiges Licht allerdings werde es nicht geben, sagt Michael Storm vom Gebäudemanagement. Rund 190 000 Euro habe der moderne Brunnen gekostet, finanziert wurde er über Fördermittel von Land und EU.
Übrigens plätschert es derzeit nicht nur auf dem Berliner Platz. Am nördlichen Rand hämmern seit gestern auch wieder Bauarbeiter – dort, wo der Pavillon fürs Café Extrablatt entstehen soll. Gerade wird ein Stahlträger angeschweißt, damit die Decke angebracht werden kann. „Und jetzt geht’s kontinuierlich weiter“, sagt ein Mitarbeiter des zuständigen Bochumer Ingenieurbüros, „wir sind optimistisch, dass der Bau im Juni fertig wird“.
Bis dahin können die Großen auf den Bänken entspannen, während die Kinder kreischend um die Fontänen Zickzack laufen oder sich gegenseitig bespritzen. Nur trinken sollten sie das Wasser nicht.