Witten. .

Was lange währt, wird endlich gut: Nachdem die bundesweit bekannte Gastronomiekette „Café Extrablatt“ Witten noch 2008 einen Korb gegeben hatte, zieht sie nun doch auf den Berliner Platz.

„So, wie der Platz damals aussah, passte er nicht zu unserem Konzept. Aber jetzt hat er durch die Umgestaltung deutlich gewonnen“, erklärt Ulrike Wentker, Geschäftsführerin der Firma Gastro-Kontor, die für Verwaltung und Konzept der Extrablatt-Filialen weltweit zuständig ist.

Sollte das Wittener „Extrablatt“ damals noch in die Räume wandern, in denen sich heute der Stoffladen Hirschfeld am Berliner Platz befindet, so wird es nun in und um den Glaspavillon ziehen, der gerade einige Meter weiter an der Ecke zur Bahnhofstraße entsteht. Eröffnet werden soll voraussichtlich im März 2012.

Vermieter des modernen Pavillons ist Dario Olivier, der rund 600 000 Euro in die Entstehung des Gebäudes investiert. Die Familie Olivier betreibt bereits seit Jahren das Eiscafé „De Lorenzo“ an der Bahnhofstraße 47. Zunächst war auch für den neuen Pavillon die Nutzung als Eisdiele angedacht.

Und nun kommt also das „Extrablatt“: 90 Sitzplätze sollen im Glaspavillon entstehen, viele weitere auf 150 Quadratmetern Außenfläche davor. Dass die Glasfassade zu 30 Prozent zu öffnen sein wird, soll die strikte Trennung zwischen drinnen und draußen aufheben. Etwa 20 Mitarbeiter werden in der neuen Filiale arbeiten. Die wird morgens um acht Uhr öffnen und nachts um eins schließen. Das Angebot soll sich, „365 Tage im Jahr“, an „junge und junggebliebene Besucher“ aller Altersklassen wenden, heißt es. An Speisen und Getränken soll ein breites Spektrum abgedeckt werden: vom Frühstück über den Mittagssnack sowie Kaffee und Kuchen bis zum späten Feierabendbier.

Geschäftsführerin des Wittener „Extrablatt“ wird Susanne Sedlaczek. Die 29-Jährige ist seit fünf Jahren im Unternehmen, das seine „Keimzelle“ in Emsdetten und inzwischen 55 Betriebe allein in Deutschland hat. Nachdem es u. a. Filialen in Bochum, Hagen und Essen gibt, markiert die neue Wittener eine Art „Lückenschluss“.

Aber auch als „gutes Bindeglied“ für das Stadtbild, nämlich zwischen unterer und oberer City, begrüßt Bürgermeisterin Sonja Leidemann die neue Gastronomie, die den Berliner Platz weiter beleben soll. Und Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke meint schmunzelnd, „Extrablatt“-Besucher erwarte ein „unverbauter Südblick, zwar kein Seeblick, aber immerhin einer auf die Fontänen des Berliner Platzes.“

Kleine Ironie des Schicksals: Vermutlich Mitte nächsten Jahres wird der Stoffladen, dort, wo einst das „Extrablatt“ einziehen sollte, wieder schließen. Aber es gebe schon Gespräche mit anderen Nutzern, so Immobilienmakler Dirk Kampheuer.