Witten. . Auf dem Gelände der ehemaligen Gießerei im Hammertal stehen unzählige abgemeldete Autos - und das schon seit Jahren, wie Anwohner meinen. Nun hat die CDU eine Anfrage an die Stadt gestellt, weil sie durch austretendes Öl eine Gefährdung des Trinkwassers befürchtet.

Selbst hartgesottene Oldtimerfans dürften hier nicht ins Schwärmen kommen. Rost und Dreck haben sich in die alten Dienstfahrzeuge von Post und Telekom gefressen, die abgemeldet auf dem Gelände der ehemaligen Gießerei an der Bochumer Straße im Hammertal stehen und jetzt CDU-Ratsmitglied Andreas Günzel auf den Plan riefen. Er spricht von einem „illegalen Schrottplatz“, der sogar den Pleßbach und damit das Trinkwasser in der Ruhr gefährde.

Keine unmittelbare Gefahr fürs Trinkwasser

„Um ein abfallrechtliches Verfahren zu vermeiden“, beantwortete die Stadt eine Anfrage der CDU, „hat der Grundstückseigentümer zugesagt, schrittweise zumindest einen Teil der abgestellten Fahrzeuge zu verschrotten bzw. zu entsorgen.“ Für die nicht genehmigten Lagerflächen wolle er einen Bauantrag stellen. Zu einer möglichen Trinkwassergefährdung des an dieser Stelle unterirdisch verlaufenden Pleßbachs heißt es: „Die Inaugenscheinnahme des Grundstücks ergab zunächst erkennbar keine unmittelbare Gefahr für Boden oder Gewässer.“

„Wir haben kein austretendes Öl gesehen“, erklärt Rainer Lohmann (56), Leiter der Wittener Bauaufsicht. Der Grundstückseigentümer, ein Verwerter von Behördenautos aus Bochum, behaupte, es handele sich nicht um einen Schrott-, sondern einen Lagerplatz. Nach seinen Aussagen, so Lohmann, sollen die Alt-Fahrzeuge in den Mittleren oder Nahen Osten verkauft werden. Allerdings sind die Behördenvertreter ebenso wenig wie Ratsmitglied Andreas Günzel von diesen Verwertungsabsichten überzeugt.

Autos stehen schon seit Jahren auf dem Gelände

„Ich meine, die Autos stehen da schon Jahre. Anwohner haben mich angesprochen“ , erklärt der Herbeder CDU-Politiker. Er will sich mit der Antwort der Verwaltung nicht zufriedengeben. Angesichts der Auflagen, die anderen gemacht würden, gehe es nicht an, eine „illegale Deponie“ an dieser Stelle zu dulden.

Der Besitzer habe zugesagt, die Zahl der Altfahrzeuge - nach Schätzungen Rainer Lohmanns rund 60 - innerhalb eines halben Jahres zu halbieren. Das weitere Verfahren müsse jetzt mit dem Kreis, der Wasser- und unteren Abfallbehörde abgestimmt werden. Der Chef der Wittener Bauaufsicht wartet jetzt auf den Bauantrag zur Genehmigung der Außenflächen als Lagerplatz, den er für zulässig hält. „Wir hoffen, dann zu geordneten Verhältnissen zu kommen.“