Witten. . Die Siedlungsgesellschaft Witten mbH soll ab 2012 ein Bündnis mit den Wittener Stadtwerken eingehen. Diesen Beschluss fasste der Aufsichtsrat des Wohnungsunternehmens am Dienstagabend, 8. November.

Die Siedlungsgesellschaft Witten bekommt einen neuen Kooperationspartner und Geschäftsführer. Nachdem die Interimslösung mit dem Wohnungsriesen THS und dessen Regionalleiter Rolf Skopek zum Jahresende ausläuft, sollen die Wittener Stadtwerke und deren Chef Uwe Träris einsteigen.

Diesen Beschluss, der noch vom Rat bestätigt werden muss, fasste am Dienstagabend der Aufsichtsrat der Siedlungsgesellschaft. Damit hat sich die Politik gegen einen externen kommunalen Bewerber aus der Wohnungswirtschaft entschieden. Neben den Stadtwerken, wie die Siedlungsgesellschaft eine städtische Tochter, hatten die Dortmunder Gemmeinnützige Wohnungsgesellschaft, die VBW aus Bochum und die Allbau Essen Interesse gezeigt.

Doch in der Kooperation mit einem großen Partner von außen hätten die Wittener auf längere Sicht vielleicht zu viel Eigenständigkeit verloren, so eine Befürchtung des Aufsichtsrats. Gleichzeitig scheute man das Risiko zu hoher Investitionen etwa in eine neue Software, wenn man etwa das Rechnungswesen hätte abgeben müssen.

Zwar hätte ein Partner aus der Wohnungswirtschaft auch Vorteile gebracht, schließlich wäre es die gleiche Branche gewesen. Gleichzeitig verbindet man mit den Stadtwerken als Partner die Hoffnung, dass sie sich quasi als Miteigentümer stärker einbringen als Außenstehende. Bei der Siedlungsgesellschaft Witten mbH ist die Stadt mit 51 Prozent Mehrheitsgesellschafter. Aufsichtsratsvorsitzende beider Unternehmen ist Bürgermeisterin Sonja Leidemann.

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Angesichts steigender Energiepreise sieht der Aufsichtsrat der Siedlungsgesellschaft in einer Kooperation mit den Stadtwerken gerade Chancen beim Thema Energie. In den nächsten Jahren muss in die energetische Sanierung investiert werden. Gleichzeitig kann Energie gebündelt eingekauft und so den Mietern ein besserer Preis gemacht werden - wobei für diese natürlich weiterhin Vertragsfreiheit besteht, was die Wahl des Energieversorgers angeht.

Ein Vorteil wird auch darin gesehen, dass beide Unternehmen eigenständige Gesellschaften bleiben. Sollte die Kooperation nicht klappen, kann der Vertrag wieder aufgelöst werden. Der Wohnungsbauriese THS war im Juli 2010 mit Rolf Skopek bei der Siedlungsgesellschaft Witten eingestiegen, nachdem der Vertrag mit dem langjährigen Geschäftsführer Axel Armbrust aufgelöst worden war. Er steht bald wegen des Vorwurfs der Untreue vor Gericht.