Witten. .

Länger hinter Gitter verschwindet der Drahtzieher einer Cannabis-Plantage.

Es war einer der größten Drogenfunde Wittens: Bei einer Razzia stellte die Polizei im Februar in einer Wohnung in der Annenstraße eine Plantage mit 866 Cannabis-Pflanzen sicher. Der „Gärtner“ des Drogen-Dschungels war bereits vom Bochumer Landgericht zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Nun muss auch der Drahtzieher, ein 34-jähriger Wittener, für denselben Zeitraum ins Gefängnis. Er legte ein umfassendes Geständnis ab – sonst wäre die Strafe wohl noch deftiger ausgefallen.

Zusammen mit seinem Komplizen, der für die Pflege der Plantage verantwortlich war, hatte der 34-Jährige einen großen Coup vorbereitet: Unter der Decke der Annener Wohnung installierten die Männer Drainagerohre samt Ventilatoren, mit denen die Räume be- und entlüftet werden sollten. Über ein Pumpensystem wurden die Pflanzen mit Flüssigkeit versorgt. Spezielle Lampen sorgten für das nötige Licht.

Die sichergestellten Pflanzen hatten einen Gesamtwert von über 26 000 Euro. Aufbereitet hätte das Cannabis auf dem Schwarzmarkt 76 000 Euro gebracht. Doch der 34-jährige Drahtzieher und sein Zuarbeiter hatten die Rechnung ohne die Polizei gemacht

Sie war dem als Drogen-Baron bekannten Mann schon lang auf den Fersen. Als die Beamten einen Tipp von der Ex-Freundin des 34-jährigen Dealers bekamen, zapften sie dessen Telefon an. Bei der Abhöraktion geriet schließlich die Annenstraße ins Visier. Bei der anschließenden Razzia überraschten die Fahnder die „Drogen-Bauern“ gerade bei der Ernte der Pflanzen.