Ennepe-Ruhr. .
Die 53 Jahre alte Sprockhövelerin, die das Job-Center des EN-Kreises mit erfundenen Arbeitslosen um mindestens eine halbe Million Euro betrogen haben soll, ist vermutlich keine Einzeltäterin.
Für den Betrug mit erfundenen Arbeitslosen, durch den beim Job-Center des Ennepe-Ruhr-Kreises mindestens eine halbe Million Euro unterschlagen worden sind, ist die 53 Jahre alte Sprockhövelerin vermutlich nicht allein verantwortlich. „Wir ermitteln noch gegen Personen aus ihrem beruflichen und persönlichen Umfeld“, erklärte Oberstaatsanwalt Hans-Werner Münker.
Es wurde offenbar kein Arbeitsloser betrogen
Inzwischen wurde bekannt, dass es bei den Unterschlagungen nicht um direkte Zahlungsanweisungen an Langzeitarbeitslosen ging, die das Jobcenter betreut. Vielmehr soll die 53-Jährige Personen erfunden und für sie eine so genannte Wiedereingliederungshilfe bewilligt haben, die normalerweise Arbeitgebern gezahlt wird. „Es wurde also kein Arbeitsloser betrogen“, so der Hagener Oberstaatsanwalt.
In wie vielen Fällen die Sprockhövelerin nach dieser Methode ihr eigenes Konto aufgebessert hat, will Münker wegen der laufenden Ermittlungen noch nicht sagen. Dasselbe gilt für die Frage, ob es inzwischen ein Geständnis gibt.
Sprockhövelerin hatte aufwendigen Lebensstil
Die Betrügereien hätten in den Jahren 2009 bis 2011 stattgefunden. Es sei durchaus möglich, dass die Schadenssumme nach Abschluss der Ermittlungen noch höher liege, so Münker. Die Sprockhövelerin hat wohl einen sehr aufwendigen Lebensstil bis zu ihrer Festnahme gehabt.
Der Oberstaatsanwalt will nicht ausschließen, dass am Ende auch Spiel- und Drogensucht eine Rolle gespielt haben könnten: „Dafür haben wir im Moment allerdings keine Hinweise.“ Sichergestellt wurden ein Auto, Uhren und Geld im Wert von rund 20 000 Euro.