Wer von der Bahnhofstraße aus die Eisenbahnbrücke unterquert und die Geschäfte in der Straße Drei Könige aufsuchen möchte, kommt vorbei an reichlich Müll. Ein idealer Ort zum „Ich sehe was, was Du nicht siehst“-Spielen.
Das beginnt schon an der Ecke, wo die große Hinweistafel einen bunt bemalten Stromkasten überragt: Hinter ihm lagern auf der Anlage der Deutschen Bahn Radkappen, Flaschen so weit das Auge reicht, sogar ein einsamer schwarzer Schlappen und Eimer.
Gestern noch zu sehen, hoffentlich heute schon Geschichte, sind Spaghetti mit Tomatensoße auf dem Gully vor dem Wohnhaus in der Straße Drei Könige - ausreichend, eine ganze Familie zu sättigen.
Kurz vor der Auffahrt zum Aldi-Parkplatz, gleich gegenüber des schiefen Halteverbotsschildes, ist zu sehen, was Menschen alles nicht mehr brauchen: einen schon vom Matsch in Besitz genommenen Pulli, leere Schnapsflaschen, Verpackungen für Teefilter, Zeitungen. Der Abfall erstickt das Gras auf der Mini-Grünfläche.
Solche und andere Dreckecken sind Thomas Bodang vom Betriebsamt ein Dorn im Auge: 500 wilde Müllkippen lässt er jährlich von seinen Leuten abräumen. 75 000 Euro kostet das die Stadt - und damit auch alle Bürger.
Befindet sich der Dreck auf städtischem Boden, greift das Betriebsamt ein. Bei der Vermüllung eines Privatgeländes „werden wir nicht aktiv, da muss das Ordnungsamt an den Besitzer herantreten, ihn auffordern, den Müll zu beseitigen, notfalls muss ein Bußgeld verhängt werden“, sagt er.
Die Straße Drei Könige hat übrigens noch mehr Müll zu bieten: um die Container in der Kurve herum. Containerstellen, so Bodang, wären immer ein Problem, weil Menschen dort oft Unerwünschtes hinterließen.