Zoff beim Tierheim Witten/Wetter/Herdecke. Bei der Jahreshauptversammlung im Ratskeller warf der ehemalige Vorsitzende Peter Löffler seiner Nachfolgerin Christiane Ohnmacht vor, beim Streit mit der Stadt Witten um die Gebühren zur Fundtierhaltung zu hohe Forderungen gestellt zu haben.

Zunächst ging es friedlich los im Sitzungssaal unter dem Rathaus. Etwa 50 Anwesende ließen sich von Christiane Ohnmacht die Situation der momentan betreuten Tiere erklären. Dann lenkte sie das Thema direkt auf den Zwist mit der Stadt. Hintergrund ist, dass die Kommune verpflichtet ist, Zuschüsse zur Fundtierbetreuung zu zahlen. Seit 1994 habe sich die Zahl der Fundtiere zwar um 74 % gesteigert, das Heim bekäme aber heute nur noch 90 % der Summe von damals. „Wir mussten in den Jahren 320 000 Euro aus eigener Tasche draufzahlen. Das ist ruinöses Wirtschaften.”

30 933,40 Euro zahle die Stadt Witten jedes Jahr für die Fundtierbetreuung. Seit März sei aber gar kein Geld mehr geflossen – mit der Begründung, das Tierheim habe keine Einzelfundtierstatistik vorgelegt. „Die haben wir der Stadt inzwischen zukommen lassen. Deswegen verstößt die Kommune gerade gegen bestehende Verträge”, sagte Christiane Ohnmacht. Jenen Vertrag, den die Stadt vorsorglich zum Jahresende gekündigt hat.

Sie habe ausgerechnet, dass 56 036,42 Euro pro Jahr eine plausible Summe sei. Peter Löffler sieht das nicht so. „Ich kann nicht verstehen, dass Sie eine Verdoppelung fordern”, sagte er. Die habe ihn vor zwei Jahren noch gebremst, als er mehr Geld für die Fundtiere wollte. Weniger als jetzt.

„Wir mussten so viel fordern, weil das Vereinsvermögen auf keinen Fall gereicht hätte”, so Ohnmacht. Nun habe das Tierheim bis zum Jahresende Zeit, Einspruch gegen die Vertragskündigung einzulegen. „Dann würde ein Rechtsstreit folgen, der wohl zwei bis drei Jahre dauern würde.” Genug Zeit, sich einen anderen Standort zu suchen. Ziel sei aber eine Einigung mit der Stadt.