Witten. Zur Gartenschau IGA kann Witten nicht mit einer breiten Brücke für den Ruhrtalradweg punkten. Wann kommt der Ersatz für die alte Lakebrücke?
Die Lakebrücke zwischen Herbede und Heven ist zu schmal. Bei schönem Wetter knubbeln sich dort Fußgänger, Radfahrer, Inlineskater. Deshalb waren viele froh, als bekannt wurde, dass die Brücke zur Internationalen Gartenschau 2027 durch ein breiteres Modell ersetzt werden sollte. Nun kommt es wohl anders.
Denn mit dem Bau der neuen Brücke soll erst 2027 begonnen werden - und vorher wird die alte abgerissen. Heißt: Zur IGA kann Witten weder mit einer neuen Brücke punkten, noch wird es überhaupt eine geben.
Das Interesse im Mobilitätsausschuss am Montagabend (22.4.) war groß, als das städtische Tiefbauamt den aktuellen Planungsstand zu den „Herbeder Brücken“ lieferte. Bereits bekannt: In der zweiten Jahreshälfte 2025 will Straßen NRW mit Wittens größtem Bauprojekt starten. Erst soll in Heven ein Kreisverkehr im Bereich Seestraße, Wittener Straße/Herbeder Straße entstehen, dann eine neue Ruhrbrücke errichtet werden - das mit Abstand größte Bauprojekt für Herbede und Heven seit Jahren.
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Die Stadt plant derweil einen neuen „Gewerbeabzweig“. Eine Linksabbiegespur führt vom Brückendamm hinunter auf die Von-Elverfeldt-Allee und soll sowohl Haus Herbede als auch die Industriebetriebe Friedr. Lohmann und Sogefi anschließen. Mitte 2025, so das Tiefbauamt, sollen erste Pläne vorliegen, damit man Baurecht schaffen und Grundstücke ankaufen könne.
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Doch zurück zur Lakebrücke. Deren Neubau ist wegen der erhöhten Nutzung des Ruhrtalradwegs zwar nötig, aber nur möglich, weil die dann breitere Brücke als „Plan B“ für den parallel verlaufenden Ruhrbrückenneubau benötigt wird. Sie soll den Rettungsverkehr aufnehmen, wenn für den zweiten Bauabschnitt des Ruhrbrückenbaus eine Vollsperrung der Omegabrücke (etwa ab 2028) erfolgt. Deswegen zahlt der Landesbetrieb die Maßnahme, die Stadt plant.
Noch gibt es nur eine mündliche Vereinbarung
Dieses Abkommen ist in einer Vereinbarung zwischen beiden Behörden schriftlich festgehalten worden. „Wir haben diese im Februar an Straßen NRW geschickt und noch keine Reaktion erhalten“, sagt Philipp Bracken, der zuständige Mitarbeiter des Tiefbauamts. „Noch gibt es nur eine mündliche Vereinbarung.“ Kurzum: Deswegen ruht das Projekt.
Nach dem Zeitplan der Stadtverwaltung würde 2024 die Planung der Lakebrücke in Auftrag gegeben. Mit einem Baubeginn sei 2027 zu rechnen, die Bauzeit betrage 18 Monate. „Heißt das, dass dann während der Internationalen Gartenschau keine Fußgängerbrücke über die Ruhr führt“, hakt dazu im Ausschuss Ratsherr Christian Held (CDU) nach.
Die Antwort zeigt, dass die Prioritäten andere sind: Die zeitliche Planung richtet sich nicht nach dem touristischen Event, sondern erfolgt in enger Abstimmung mit dem Ruhrbrückenbau. Tiefbauer Philipp Bracken: „Unser Meilenstein heißt: Die Lakebrücke muss fertig sein, bevor die Omegabrücke abgerissen wird.“
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