Witten. Cannabiskonsum ist seit dem 1. April legal. Wer nicht zuhause anbauen will, kann Mitglied in einem Social Club werden. Welche es in Witten gibt.
Seit Ostermontag, 1. April, gilt das neue Cannabis-Gesetz. Erwachsene können sich nun legal einen Joint anstecken. Auch der Eigenanbau von bis zu drei Pflanzen ist erlaubt. Vielerorts bereiten sich schon sogenannte „Cannabis Social Clubs“ darauf vor, in größerem Stile für zahlreiche Mitglieder Hanf anzubauen und zu verteilen. Auch in Witten gibt es bereits mindestens vier solcher Zusammenschlüsse.
Denn das neue Gesetz erlaubt zwar den Besitz und Konsum von Marihuana, nicht aber den Kauf oder Verkauf. Coffeeshops wie in den Niederlanden wird es in Deutschland also in absehbarer Zeit nicht geben. Um legal an die berauschenden Blüten zu kommen, bleibt daher nur die Möglichkeit, das Gras selbst anzubauen – oder eben einem Cannabis-Verein beizutreten.
Anbauvereinigungen dürfen ab 1. Juli loslegen
Ab dem 1. Juli dürfen diese Anbauvereinigungen gemeinsam Hanf züchten, ernten und an ihre bis zu 500 Mitglieder verteilen. Dabei dürfen sie aber keinen Gewinn machen. Denn nur der nicht-kommerzielle Anbau ist erlaubt. Die Wittener Cannabis-Vereine sind auch meist noch keine wirklichen Vereine. Sie konnten sich vor der nun erfolgten Legalisierung nicht eintragen lassen. Schließlich war der Vereinszweck da noch verboten.
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Nun befinden sich drei der vier Social Clubs, die derzeit schon mit eigener Webseite im Internet auffindbar sind, in der Gründungsphase. Wer will, konnte und kann sich bereits auf Wartelisten für eine Mitgliedschaft vormerken lassen: beim „Highmatverein“, den „Hanf Freunden Witten“ oder dem „Cannabis Social Club EN“.
Mitgliedsbeiträge von 10 bis 100 Euro monatlich
Der „Mariana Social Club Witten“ hingegen ist bereits gegründet und nimmt Mitglieder auf. Er gehört zum Dachverband CSC Deutschland und zur europäischen Organisation Encod, die sich für eine „rationale und effektive Drogenpolitik einsetzt“. Schon vor der Teil-Legalisierung war die Gründung eines Vereins möglich, der sich als Interessenemeinschaft von Cannabis-Konsumenten für eine Legalisierung von Anbau und Konsum einsetzt.
Wer dem Mariana-Club beitreten will, muss dafür eine Aufnahmegebühr von 25 Euro zahlen. Im Anschluss werden monatliche Beiträge von 10, 25, 50 oder 100 Euro fällig, je nachdem, wie viel Cannabis man später abnehmen will. Noch gibt es laut Webseite freie Plätze.
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Wie hoch die Beiträge der anderen Clubs sind, steht aktuell noch nicht fest. Beim Cannabis Social Club EN sollen sie „fair gestaltet und für jeden erschwinglich“ sein. Man wolle auch eine Gemeinschaft zum Austauschen und Vernetzen sein, heißt es auf der Webseite. Interessierte sind hier ausdrücklich zum Mitgärtnern eingeladen. Bei den anderen Vereinen rückt dieser Aspekt in den Hintergrund. Der „Highmatverein“ verspricht etwa: „Vergesse den Aufwand des Heimanbaus. Wir kümmern uns um alles, von der Aufzucht bis zur Ernte.“
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