Witten. So viel Menschen wie nie zuvor waren im März im EN-Kreis in regulärer Arbeit. Doch die Frühjahrsbelebung lässt in Witten dennoch auf sich warten.

Die Arbeitslosenquote ist im Bereich der Geschäftsstelle Witten – sie umfasst Witten, Wetter und Herdecke – im März nur leicht gesunken, von 7,7 Prozent im Februar auf nun 7,4 Prozent. Vor einem Jahr lag sie allerdings noch bei 6,3 Prozent. Die richtige Frühjahrsbelebung lässt also noch auf sich warten. Aber es gibt auch gute Nachrichten.

Katja Heck, Chefin der Agentur für Arbeit Hagen, rechnet im April mit einer Belebung am Arbeitsmarkt.
Katja Heck, Chefin der Agentur für Arbeit Hagen, rechnet im April mit einer Belebung am Arbeitsmarkt. © WP | Michael Kleinrensing

5820 Arbeitslose waren im März in Witten gemeldet, davon 4402 aus der Ruhrstadt selbst. Dabei meldeten sich 750 Personen neu oder erneut arbeitslos. Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Geschäftsstellenbezirk um 55 Stellen auf 842 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 259 Arbeitsstellen weniger.

Die Zahlen für den EN-Kreis: Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im vergangenen Monat um 468 auf 11.818 verringert. Das sind 1591 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug im März 6,8 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 5,9 Prozent.

Kräftebedarf blieb auch in Witten hinter Erwartungen zurück

Doch obwohl die Arbeitslosigkeit vor einem Jahr deutlich niedriger war, profitiere der Ennepe-Ruhr-Kreis von einem Zuwachs an Menschen, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, betont das Arbeitsamt. Mit rund 112.200 Beschäftigten habe es da einen neuen Höchststand gegeben.

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Gleichwohl blieb der Kräftebedarf der heimischen Unternehmen im März noch hinter den Erwartungen zurück. Im Kreis wurden 305 Stellen gemeldet, 31 oder 9,2 Prozent weniger als im Februar, zugleich aber auch 77 oder 20,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Damit liegt der EN-Kreis im Bundestrend: Deutschlandweit setzt die erwartete Frühjahrsbelebung noch zögerlich ein, wie die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg jetzt mitteilte.

Größte Kräftenachfrage hatte das verarbeitende Gewerbe

Die größte Kräftenachfrage im EN-Kreis hatte erneut das verarbeitende Gewerbe (55 Stellen), gefolgt von freiberuflichen Arbeitgebern (Rechtsanwälte, Steuerberater etc., 54 Stellen für Assistenzkräfte), Personaldienstleistern (47), dem Gesundheits- und Sozialwesen (38), dem Baugewerbe (35) und dem Handel (23). Recycling-Unternehmen meldeten zehn Stellen, die öffentliche Verwaltung und das Gastgewerbe je acht, die gesamte Logistik nur fünf.

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Die Zahl der insgesamt bei der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldeten Stellen stieg gegenüber Februar um 75 oder 4,2 Prozent auf 1854, sank hingegen im Vergleich zum Vorjahr um 625 oder 25,2 Prozent.

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„Die aktuelle Entwicklung mit einem Beschäftigungsrekord ist für den Ennepe-Ruhr-Kreis positiv und erfreulich“, so Katja Heck, Chefin der Agentur für Arbeit Hagen. „Die wesentliche Säule der Fachkräftegewinnung ist die Nachwuchsförderung. Ich bin optimistisch. Im April rechne ich mit einer Belebung am Arbeitsmarkt – wenn auch mit leichten Einschränkungen wegen der Osterferien.“

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