Witten. Auch in Witten haben am Dienstag Busfahrerinnen und Busfahrer gestreikt. Doch viele Passagiere staunten: Es fuhren mehr Busse als erwartet.
Der 371er Richtung Dortmund-Oespel um 8.18 Uhr an Gleis 1, gegenüber an Gleis 3 soll der 379er Richtung Witten-Lerchenstraße zehn Minuten später kommen. So steht es am Dienstagmorgen am Wittener Busbahnhof zumindest auf der Anzeigentafel. Der 371er kommt, der 379er nicht. Ebenso wenig wie der 320er, 376er und 379er – die Busfahrerinnen und Busfahrer streiken auch in Witten.
Viele Menschen sind es nicht, die an den Bussteigen warten. Einige wenige stehen vor der Anzeigentafel – vom Streik steht dort nichts. Eine junge Frau schaut abwechselnd auf den Fahrplan und wieder auf ihr Handy. Das hilft ihr nicht weiter – kein WLAN. Sie komme aus Hagen, sei auf dem Weg zur Arbeit, sagt sie. „In Hagen fahren die Busse heute ganz normal, deshalb wusste ich davon nichts.“ Sie ist nicht die einzige, die fragend auf die aushängenden Fahrpläne schaut.
Wittener haben sich gut auf den Streik vorbereitet
Ihr Bus kommt nicht. Mehr Glück haben diejenigen, die den 371er Richtung Dortmund-Oespel nehmen. Den fährt heute Enes Aykan – er ist unter den vereinzelten Fahrgästen vor allem für Auskünfte gefragt. „Fahren Sie zum Marien-Hospital?“ – „Ja.“ Aykan gehört zu den Fahrern von externen Unternehmen, die den Notfallbetrieb aufrecht erhalten. „Gestern Mittag hieß es erst, dass wir alle nicht fahren, gestern Abend haben wir dann die Nachricht bekommen, dass wir heute doch fahren sollen“, sagt er. „Das war etwas chaotisch organisiert.“
Den Fahrgästen ist davon wenig anzumerken, niemand schimpft, keiner rennt. Die meisten scheinen auf den Streik gut vorbereitet zu sein. Das bestätigt eine Wittener Schülerin, die sich über die Fahrplan-App des VRR im Vorfeld informiert hat, welche Busse fahren und welche nicht.
Zugbetrieb läuft ohne Einschränkungen
Ortswechsel. In der Bahnhofshalle erleben die Angestellten heute einen auffallend ruhigen Morgen. „Man merkt schon, dass heute gestreikt wird, es sind weniger Kunden da als sonst“, sagt eine Angestellte des Buchladens.
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Das ist an den Gleisen anders. Hier ist vom Warnstreik nichts zu spüren. Züge und S-Bahnen werden nicht bestreikt, sie fahren nach Plan. Manche Leute haben sich am Bahnhof absetzen lassen, andere sind bei strahlend blauem Himmel mit dem Fahrrad unterwegs. Eine Pendlerin aus Bommern ist auf dem Weg nach Bochum. Sie arbeitet selbst im öffentlichen Dienst und hat Verständnis für die streikenden Kolleginnen und Kollegen: „Es war ja vorher bekannt, dass gestreikt wird und es ist ja auch nur der eine Tag.“
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