Witten. Die Anwohner auf dem Schnee in Witten sind genervt: Noch immer steht der ehemalige Edeka-Laden leer. Der Investor nennt Gründe, warum es stockt.
Während sich Rüdinghausen über einen neuen, großen Rewe-Markt freut, sind die Anwohner auf dem Schnee in Witten ziemlich sauer. Denn dort, wo eigentlich der lang ersehnte Lebensmittelladen einziehen sollte, tut sich nichts. Das Gebäude, in dem ein Edeka seinen Platz hatte, steht weiterhin leer. „Es entwickelt sich immer mehr zum Schandfleck mitten im Ort“, sagt eine Anwohnerin.
Noch im vergangenen Mai hatten die rund 3.500 Menschen im Drei-Städte-Eck Witten, Herdecke, Dortmund Hoffnung geschöpft. Damals hieß es, ein Neubau solle das Gebäude auf der Kuppe der Ardeystraße ersetzen. In dem Gebäude sei Platz für einen ca. 800 Quadratmeter großen Laden – vermutlich einen Netto-Discounter –, einen Bäcker sowie zwölf bis 15 barrierefreie Wohneinheiten.
Anwohner sehnen sich nach Nahversorgung
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Gemeinsam mit dem Architekturbüro Sebralla präsentierte Holger Jüngst die Entwurfspläne. Der Geschäftsführer der A+H Bauträger und Verwaltungsgesellschaft in Hagen, die das Grundstück auf dem Wittener Stadtgebiet entwickeln will, kündigte den Baubeginn noch für das Jahr 2022 an. Im August feierten Architekt und Bauträger die gute Nachricht mit einem Musikfestival auf dem Schnee.
„Wann geht es dort nun wirklich weiter?“, fragen die Anwohner und warten bislang vergeblich auf Informationen der Verantwortlichen. Immer wieder werde man vertröstet. Die Situation sei katastrophal. Denn auf die Schließung des Edeka-Marktes 2013 folgte später die Schließung der Bäckerei sowie des Sparkassen-Standortes. Zudem stellten die Traditions-Restaurants Haus Maise und Haus Overhoff ihren Betrieb ein. „Wir haben hier nur noch eine Pommesbude.“
Zwar liege ein Bauantrag laut Stadt noch nicht vor, doch: „Auf dem Schnee wird alles gut“, verspricht Holger Jüngst auf Anfrage. Vorinvestitionen seien geleistet. Der Bebauungsplan solle bald beschlossen werden. „Wenn die Baukonjunktur die Preise wieder sinken lässt, werden wir mit der Realisierung beginnen“, erklärt er den Stillstand aufgrund gestiegener Kosten. Jüngst hofft, dass dies Mitte des Jahres so weit sein könnte. Die Bauzeit veranschlagt er mit etwa zwölf Monaten.