Witten. Ein Mann tankte zehnmal sein Auto voll ohne zu zahlen, unter anderem an einer Tankstelle in Witten. Nun steht der 44-Jährige dafür vor Gericht.

Weil er zehnmal sein Auto vollgetankt, aber nicht bezahlt hatte, drückte am Dienstag ein 44-jähriger Mann die Anklagebank vor dem Schöffengericht Bochum. Der Angeklagte hatte Kennzeichen eines anderen Fahrzeugs montiert, um unerkannt zu bleiben. Die Taten ereigneten sich zwischen August 2021 und April 2022, unter anderem an einer Tankstelle an der Dortmunder Straße in Witten. Vor Gericht legte der Mann ein Geständnis ab.

Angeklagter verursachte Schaden von 830 Euro

Das sei aus der Not heraus geschehen, erläuterte er. Er habe seine Arbeit verloren, sei aus der Wohnung geflogen und habe monatelang im Auto gelebt. Zum Essen sei er zu seiner Mutter gefahren, der er seine Situation aber verschwieg. Warum der Mann keine Sozialhilfe beantragte, blieb offen. Insgesamt verursachte er einen Schaden in Höhe von über 830 Euro.

Weil das Auto nicht versichert war, warf ihm die Staatsanwaltschaft neben gewerbsmäßigem Betrug und Urkundenfälschung auch Verstöße gegen das Pflichtversicherungsgesetz vor. Die fremden Kennzeichen hatte der Mann auf einem Parkplatz abgeschraubt. Inzwischen hat der Angeklagte wieder einen neuen Job, eine Wohnung und eine neue Freundin.

Der Staatsanwalt beantragte für den Mann eine eineinhalbjährige Bewährungsstrafe. Das Schöffengericht ließ Milde walten und verurteilte den Angeklagten zu zehn Monaten Haft auf Bewährung. Außerdem muss er die Tankrechnungen zurückzahlen.