Witten. Gibt es erneut ein Boomjahr bei den Geburten in Witten? Und was waren die beliebtesten Vornamen 2022? Die Statistik gibt überraschende Antworten.

Zum ersten Mal kann Witten für 2022 keinen neuen Rekordwert bei der Geburtsstatistik vermelden. Über Jahre stieg die Anzahl der in der Ruhrstadt zur Welt gekommenen Babys - was vor allem an der beliebten Geburtsklinik des Marien Hospitals liegt. Im vergangenen Jahr sind dort „bloß“ 2881 Kinder auf die Welt gekommen. Sie tragen aber weiterhin kurze und knackige Vornamen. Ein Blick in die Statistik.

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Kurz nach Geburt entscheiden Eltern, wie das Kind heißen soll – und ob es mit einem Vornamen oder mit mehreren durchs Leben geht: 1930 der Neugeborenen aus 2022 haben nur einen Vornamen bekommen, 884 haben zwei Vornamen, 61 Kinder bekamen drei, und sechs sogar mehr als drei Vornamen.

Das sind die Top 10 der Wittener Vornamen 2022

„Viele der beliebten Namen führen seit zehn Jahren die Vornamenslisten an“, sagt Monika Wittrien, Leiterin des Standesamts. Marie, Sophia oder Mia zum Beispiel ließen sich nicht verdrängen. Weiter blieben die Namen der Urgroßeltern-Generation modern, davon zeugen Oskar, Theo oder Karl. Und: Alle Namen klingen eher kurz, einzig „Charlotte“ bleibt trotz mehrerer Silben beliebt. Die Statistik des Wittener Standesamts ergibt folgende Top 10 der Jungen- und Mädchen-Namen fürs vergangene Jahr:

Als Sieger gelten diesmal Emilia und Liam, 2021 standen hier noch Ella und Paul, 2020 Mila und Noah. Auf Platz zwei landen Lina und Noah, auf Platz drei Charlotte und Emil.

Emma und Finn belegen Platz 4. Es folgen Leni und Milan (Platz 5), Ida und Jakob (Platz 6), Lea und Paul (Platz 7), Ella und Felix (Platz 8), Frieda und Theo (Platz 9) und schließlich Mia und Leo (Platz 10) .

Emilia führt auch den Deutschland-Trend an

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Diese Namen sind allesamt in vielen Wittener Kitas bereits zu finden. Einige Dauergäste in der Beliebtheitsliste sind nun etwas abgerutscht: etwa Hannah, Leonie oder Jonas, Mats und Leon. Auch Ben, der immer wieder vorn in den Namen-Charts mitspielte, macht sich erstmals rar.

Die Wittener Statistik deckt sich mit dem Deutschland-Trend: Emilia und Noah sind 2022 bundesweit die beliebtesten Vornamen für Neugeborene - nach der Statistik des Namensforschers Knud Bielefeld. Auf den weiteren Plätzen landeten in NRW bei den Mädchen in diesem Jahr Mia (2. Platz), Sophia (3.), Emma (4.) und Hannah (5.). Bei den Jungen waren es Finn, Matteo, Elias und Leon. Bielefeld hat rund 250 000 Geburtsmeldungen aus ganz Deutschland ausgewertet.

Bundesweit weniger Geburten

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Im Übrigen deckt sich auch die mit 2881 Babys erstmals in Witten gesunkene Geburtenzahl mit dem Landes- und Bundestrend. 2021 verzeichnete Witten mit 3123 Neugeborenen einen Höchstwert, 2020 gab es 2903 in Witten geborenen Kinder. Davon waren übrigens nur 700 „echte“ Wittener. Die anderen Familien stammen aus den umliegenden Städten und sind zur Entbindung ins Marien-Hospital gekommen.

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Das Statistische Landesamt schätzt für NRW einen Rückgang um rund 11.000 Geburten oder 6,3 Prozent weniger 2021. Da hatte es mit 175.386 die höchste Geburtenzahl in NRW seit dem Jahr 1999 (damals: 176.578) gegeben. Als Gründe werden die späte Impfempfehlung für Schwangere und die Belastungen der Coronapandemie für Familien mit kleinen Kindern genannt. Eine Vermutung: Weil es lange Zeit keine Empfehlung der Impfkommission gab, wollten viele Frauen sich erst einmal impfen lassen und haben mit der Familiengründung gewartet.