Witten. Eine Dreijährige hat auf einem Spielplatz in Witten ein totes Karnickel gefunden. Der Vater tröstete seine Tochter und schaltete die Polizei ein.

Ein dreijähriges Kind hat auf einem Spielplatz an der Husemannstraße ein totes Kaninchen in dessen Stall gefunden. Der Vater brauchte lange Zeit, um die Tochter zu trösten, und setzte sich mit der Polizei in Verbindung.

Es war der erste Weihnachtstag, als Eric Olf mit seiner kleinen Freya zu einem Spaziergang aufbrach. „Gerade an solchen Tagen tut es gut, mal frische Luft zu schnappen und da haben wir uns dann auf den Weg gemacht“, erzählt der 32-Jährige Tage nach dem schrecklichen Fund. Nach einer ausgiebigen Tour wollten beide eine kleine Pause einlegen. Da sie gerade am Spielplatz gegenüber des Sportplatzes an der Husemannstraße vorbeikamen, kam ihnen die Örtlichkeit sehr gelegen.

Polizei traf binnen weniger Minuten auf dem Spielplatz in Witten ein

In einem Gebüsch lag dann das tote Tier – offensichtlich in dem Unterteil eines Käfigs. „Freya war total entsetzt“, sagt der Vater, der seine Tochter in den Arm nahm, um sie zu beruhigen. Die Dreijährige habe natürlich wissen wollen, was mit dem Kaninchen geschehen ist, sagt Eric Olf.

Er habe dann versucht ihr zu erklären, dass es möglicherweise an einer schweren Krankheit gestorben sei. Man könne natürlich nicht gänzlich ausschließen, dass das Tier zu wenig Futter bekommen habe und verhungert sei. Die Frage, wieso das Kaninchen aber nun ausgerechnet in diesem Gebüsch lag, und neben ihm noch ein leerer Teller, „ließ sich allerdings nicht beantworten“. Ganz offenkundig hatte der Besitzer sich einfach auf diese Weise seines Haustiers entledigt.

Entsetzte Reaktionen auf Facebook

Olf verständigte die Polizei. Beamte trafen binnen weniger Minuten ein, nahmen das Tier samt den Überresten des Stalls mit und kümmerten sich um eine „fachmännische Entsorgung“, wie eine Polizeisprecherin auf Anfrage erklärte. Nach ihren Worten liegt aber keine Straftat vor. Daher werde auch nicht weiter ermittelt.

Als Freyas Mutter den Vorfall auf Facebook postete, zeigten sich viele Nutzer erschrocken und erbost. „Furchtbar“ und „unfassbar“ heißt es in Kommentaren oder auch „Ich bin sprachlos“. Eine Userin schreibt: „Ich will mir gar nicht ausmalen, was dieses arme Wesen alles durchmachen musste.“

Manche ausgesetzten Tiere sind schwer krank

Tierheimleiter Kirsten Simon weiß von zahlreichen ausgesetzten Tieren, die ernsthaft erkrankt waren.
Tierheimleiter Kirsten Simon weiß von zahlreichen ausgesetzten Tieren, die ernsthaft erkrankt waren. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Das Tierheim in Witten erlebt es immer wieder, dass Besitzer schwerkranke Tiere aussetzen. „Wenn sie dann noch rechtzeitig gefunden werden, nehmen wir sie natürlich auf und kümmern uns auch um die Tierarztbehandlung“, sagt Leiterin Kirsten Simon. Sie hat kein Verständnis für das Verhalten solcher Halter. Man sollte sich vor dem Kauf eines Tieres überlegen, ob das Geld für den Unterhalt reicht. „Da können einige Kosten für einen Besitzer entstehen, beim Futter angefangen über Medikamente bis hin zum Besuch beim Tierarzt.“

Es komme auch vor, sagt die Leiterin, dass „ein Halter sein Tier unter einem Vorwand bei uns abgibt, aber kein Wort darüber verliert, wie krank es bereits ist. Und man kann davon ausgehen, dass er das durchaus weiß“. In solchen Fällen „schalten wir natürlich den Tierarzt ein und übernehmen auch die Kosten“. Mitunter seien die Tiere auch lebensbedrohlich erkrankt. Dann sei vor allem schnelle Hilfe gefragt.