Witten. Bundestagsabgeordnete übernehmen Patenschaften für Menschen im Iran. Auch der Wittener SPD-Politiker Axel Echeverria macht mit. Seine Gründe.
Der Wittener Bundestagsabgeordnete Axel Echeverria (SPD) hat die politische Patenschaft für den Iraner Majid Tavakoli übernommen. Er ist damit nicht alleine: Viele Parlamentarier entscheiden sich derzeit für diesen besonderen Schritt, um ein Zeichen gegen das Regime im Iran zu setzen.
„Majid Tavakoli hat schon vor den Protesten einen großen Teil seines erwachsenen Lebens in iranischen Gefängnissen verbracht, denn er setzt sich als Studentenführer für Freiheit und Mitbestimmung gegen das Regime ein“, so Echeverria. „Ich habe die politische Patenschaft für ihn übernommen, um auf sein Schicksal aufmerksam zu machen.“
Wittener Politiker: Druck auf das iranische Regime erhöhen
Tavakoli sei offenbar gerade auf Kaution aus dem Gefängnis entlassen worden, heißt es aus dem Berliner Büro des Abgeordneten. Seine Frau habe sich dort gemeldet. „Das ist eine verhalten positive Nachricht.“ Denn ihm werde der Prozess gemacht, obwohl unklar sei, was ihm vorgeworfen werde. Echeverria: „Er hat sich nichts zuschulden kommen lassen. Wir hoffen inständig, dass es kein Schauprozess wird.“
Mit der Patenschaft und über ihr Bekanntmachen in den Medien wollen die Politiker den Druck auf das iranische Regime erhöhen. Organisationen oder Privatleute würden ihnen entsprechende Personen vermitteln, erklärt ein Mitarbeiter Echeverrias.
Axel Echeverria: Vom Mut der Iranerinnen beeindruckt
„Vor allem die Iranerinnen beeindrucken mich durch ihren Mut und ihre Entschlossenheit, mit der sie ihre Kopftücher ablegen und sich gegen die Machthaber stellen“, so der Wittener weiter. Es flöße ihm riesigen Respekt ein, wie die Menschen ihr Leben für die Meinungsfreiheit riskieren. „Für ihre Überzeugungen sterben derzeit Menschen im Iran. Das ist schrecklich und ich bin der Auffassung, dass wir als Deutschland keine diplomatischen Beziehungen mit dem Regime unterhalten können.“
Seit einigen Monaten gehen Iranerinnen und Iraner für mehr Freiheit und Mitbestimmung in ihrem Land auf die Straße. Die Protestwelle wurde losgetreten durch den Tod der jungen Iranerin Jina Mahsa Amini am 16. September 2022, die in Polizeigewahrsam starb. Ihr Vergehen: Sie hatte sich nicht ausreichend verschleiert.