Witten. Die Wittener Initiative „Pottkutsche“ bietet ein zweites Lastenrad an. Es kann kostenlos ausgeliehen werden. Außerdem gibt es ganz neue Pläne.
Sie wollten gerne wachsen, nun ist es so weit: Die Initiative „Pottkutsche“ in Witten hat sich erweitert. „Dank Spenden und Förderungen von Privatleuten konnten wir ein zweites Lastenrad anschaffen, dass wir nun ebenfalls kostenlos zur Verfügung stellen“, freuen sich die Studenten Johannes Buldmann und Lukas Stahl.
Das erste Rad war der „PottsBlitz“. Er ist seit April 2021 im Einsatz, wurde inzwischen von 50 Interessierten ausgeliehen und war 5000 Kilometer unterwegs. Das Rad steht nach wie vor im Radcafé der Wabe in der Augustastraße. Nun gibt es ein neues Lastenrad mit dem Namen „Leiba“. Seit Anfang Oktober kann es ausgeliehen und in der Füllbar an der Ruhrstraße abgeholt werden.
Wittener Initiative: Lastenrad bietet viel Fahrspaß
Während das erste Modell rund 5.500 Euro gekostet hat, schlägt das zweite Exemplar nun mit etwa 6.500 Euro zu Buche. Eine kleine Münsteraner Firma habe es hergestellt, erklärt Lukas Stahl. Die Ausstattung sei noch hochwertiger. „Wir haben gemerkt, wie wichtig es ist, dass so ein Rad lange hält und viel Fahrspaß bietet.“ Es sei leicht zu bedienen und zu fahren. „Wer sich draufsetzt, muss nicht mehr von der Mobilitätswende überzeugt werden“, ist sich Stahl sicher. Er selbst sei im Alltag nur mit Rad unterwegs.
Reparaturwerkstatt im Unikat
Die beiden Lastenräder stehen frei zum Verleih in der Innenstadt. Wer Interesse hat, registriert sich auf der Website pottkutsche.de. Dort kann der gewünschte Zeitraum gebucht und dann das Rad zur reservierten Zeit bei der Wabe oder an der Füllbar abgeholt werden.
Die Reparaturwerkstatt findet am. 30. Oktober von 14 bis 18 Uhr im Unikat statt. Wer ein altes Rad spenden oder repariert haben möchte, kann es am Sonntag ab 10 Uhr dort vorbeibringen. Es kann aber auch abgeholt werden. Dann bitte eine Mail an: mail@radgeberin.org. Auch ehrenamtliche Helfer sind willkommen.
Den „PottsBlitz“ hätten die Wittener genutzt, um Kinder und Hunde zu transportieren, aber auch Sofas und Kühlschränke. Lukas Stahl weiß: „Sogar ein Umzug wurde damit bewerkstelligt.“ Sein Eindruck: Es seien gar nicht so viele Studierende gewesen, die das Lastenrad ausgeliehen hätten, sondern andere Menschen aus der Stadt. Das finden die Initiatoren gut. Denn: „So langsam überlege ich, wie das Projekt von Wittenern weiter getragen werden kann.“
Student plant schon das nächste Rad-Projekt in Witten
Er selbst habe keine Kapazität, um sich etwa für ein weiteres Lastenrad zu engagieren, sagt Stahl. Da seien nun andere am Zug. Allerdings werde gerade noch fleißig für einen Lastenanhänger gesammelt – mit einer bedeutend größeren Ladefläche und bis zu 200 Kilogramm Zuladung. Darüber hinaus plant der Student schon wieder ein nächstes Projekt: die „Radgeberin“.
Der Reparaturtreff findet am Sonntag, 30. Oktober, erstmals im Unikat an der Bahnhofstraße/Ecke Poststraße statt. Dort können Menschen ihr kaputtes Rad wieder zum Rollen bringen oder gegen eine Spende ein von den Initiatoren gestelltes Modell wieder flott machen. Dafür werden noch alte Räder gesucht, die ungenutzt im Keller stehen. Gewerkelt wird – bei Bedarf – unter fachkundiger Anleitung. Auch das nötige Werkzeug gibt’s vor Ort, ebenso eine Tasse Kaffee.
„Momentan bauen wir die Infrastruktur für eine dauerhaft geöffnete Fahrradwerkstatt auf. Hierfür und für den Workshop suchen wir auch noch Werkzeugspenden“, sagt Lukas Stahl. Wer ein paar Maul- oder Inbusschlüssel und Sonstiges für das Schrauben am Rad übrig hat – immer her damit.