Witten. Nach dem großen Hochwasser ist alles wieder schön in der DLRG-Wachstation Witten-Herbede. Das wurde nun gefeiert – und es war richtig viel los.

Das Wasser kam mit Macht, Zeit für Schadensbegrenzung blieb kaum – denn das Ausmaß der Flut war am Abend auch an der Wachstation der DLRG an der Ruhr in Herbede nicht absehbar gewesen. „Wir uns gegen 23.30 Uhr noch mit einigen Helferinnen und Helfern vor Ort getroffen. Da hatten wir noch die Idealvorstellung, dass wir die Räume mit Sandsäcken sichern können“, erinnert sich Sebastian Walesko, Leiter der Verbandskommunikation der DLRG, an die dramatischen Stunden im Juli 2021.

Die DLRG feierte am Samstag (15.10.) mit vielen Gästen an der Wachstation in Witten-Herbede. Der Ortsgruppen-Vorsitzende Ralf Krause dankte für die Unterstützung nach dem verheerenden Hochwasser im Sommer 2021.
Die DLRG feierte am Samstag (15.10.) mit vielen Gästen an der Wachstation in Witten-Herbede. Der Ortsgruppen-Vorsitzende Ralf Krause dankte für die Unterstützung nach dem verheerenden Hochwasser im Sommer 2021. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Hüfthoch stapelten sie die Säcke. Viel genützt hat es nichts. Der Wasserdruck war zu stark, der Wasserpegel zu hoch. In der Vereinsküche lief das Wasser sogar durch das Fenster und zerstörte Möbel und Geräte. Insgesamt 130.000 Euro Schaden hat die Flut angerichtet – für die DLRG, die sich durch Mitgliedsbeiträgen und Schwimmkursen finanziert, eine existenzielle Bedrohung.

Auch Wittener Firmen und Vereine haben gespendet

Jetzt steht Walesko in einer frisch sanierten Küche und freut sich über die Hilfsbereitschaft der Wittener. „Wir haben aus allen Teilen der Bevölkerung Spenden bekommen, aber auch von Firmen und Vereinen. Von kleinen Summen bis zu mehreren Tausend Euro war alles dabei. Jeder Euro hat geholfen.“

Grillmeister Patrick (28) sorgte bei der DLRG-Feier für leckere Würstchen.
Grillmeister Patrick (28) sorgte bei der DLRG-Feier für leckere Würstchen. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Am Tag der Flut war die Lage ernst. Das gesamte Gelände rund um die Wachstation stand unter Wasser. Bevor es in den Einsatz ging, musste das eigene Material gerettet werden. „Wir haben eine Bestandsaufnahme gemacht und uns gefragt, ob wir helfen können oder vorne am Tor ein Schloss anbringen und sagen: Das war’s mit unserer Ortsgruppe“, verrät Kai Vogel, Einsatzleiter der DLRG Witten Herbede.

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Herbeder Truppe half trotz eigener Schäden

Glücklicherweise verlief die Bestandsaufnahme positiv. Trotz des hohen Wasserpegels sprangen die Einsatzfahrzeuge in der überschwemmten Gerätehalle an. Die Herbeder Truppe war einsatzbereit. So konnten die Helfer noch über 50 Personen aus dem Gebiet rund um die Lakebrücke vor den Fluten retten. Doch ohne Wachstation war ein langfristiges Arbeiten nach der Flut unmöglich. Weil der Verein die 130.000 Euro für die Sanierung nicht selber stemmen konnte, mussten die Helfer um Hilfe bitten. Hier geht es zu den schönsten Bildern vom Fest.

Alles ist wieder heil und in Ordnung: Christian Suerkemper zeigte beim Tag der offenen Wachstation die schöne neue Werkstatt der DLRG Witten-Herbede.
Alles ist wieder heil und in Ordnung: Christian Suerkemper zeigte beim Tag der offenen Wachstation die schöne neue Werkstatt der DLRG Witten-Herbede. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Geholfen haben dabei auch die eindrucksvollen Bilder der Überschwemmung an der Herbeder Straße. „Ein Bild zeigte die Kreuzung an der Brennerei Sonnenschein. Da stand das Wasser anderthalb Meter hoch. Da wurden Boote zu Wasser gelassen“, erinnert sich Serge Klopotnoj (30), Inhaber einer Bochumer Agentur für Personalgewinnung. Klopotnoj und sein Geschäftspartner Benjamin Homann stammen beide aus Witten. Berührungspunkte mit der Arbeit der DLRG haben sie bis dahin keine. „Wir wussten nicht einmal genau, wo die Station eigentlich ist.“ Gespendet haben sie aber trotzdem – der Einsatz der Helfer hatte sie beeindruckt.

Ganzer Hang musste abgestützt werden

Jetzt sind beide sind der Einladung der DLRG gefolgt und feiern am Samstag (15.10.) zusammen mit den Vereinsmitgliedern, weiteren Spendern und Interessierten vor der sanierten Wachstation. Es gibt viel zu zeigen. Denn nicht nur die Küche ist renoviert worden, auch Holzwände und Wege mussten neu gemacht, ein ganzer Hang abgestützt werden. Den gut 100 Gästen werden frischgezapftes Bier und Bratwürste vom Grill serviert. Auf der Wiese neben der Station tollen Kinder in einer Hüpfburg herum. Für Technikbegeisterte stehen Einsatzfahrzeuge zur Besichtigung bereit – und auch dort ist ordentlich was los.

Die DLRG hatte im Juli 2021 viele Menschen in Witten gerettet. Anschließend brauchten die Helfer selbst Hilfe.
Die DLRG hatte im Juli 2021 viele Menschen in Witten gerettet. Anschließend brauchten die Helfer selbst Hilfe. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

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Dass man heute hier stehe und feiern könne, sei ein Verdienst der engagierten Spender, so Ralf Krause, 1. Vorsitzender der DLRG-Herbede, in seiner Begrüßungsrede. „Wir empfinden tiefe Dankbarkeit, weil wir durch ihre Hilfe die Beschädigung an der Wachstation nach nur einem Jahr beseitigen konnten.“