Witten. Falsche Polizeibeamte versuchen momentan wieder verstärkt, vor allem ältere Menschen in Witten hereinzulegen. Das sind die fiesen Betrugsmaschen.
Die Polizei warnt eindringlich vor Trickbetrügern, die sich derzeit besonders oft als Polizeibeamte ausgeben. Im Moment scheint eine regelrechte Welle über Witten zu schwappen. Zahlreiche besorgte Bürgerinnen und Bürger fragten am Mittwoch bei der Wache nach oder erstatteten gleich Anzeige.
Bis 15 Uhr hatten bereits fünf Wittener, die zum Glück nicht auf die mutmaßlichen Trickbetrüger hereingefallen waren, Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Außerdem verzeichnete die (richtige) Polizei Anrufe „im zweistelligen Bereich“ – meist von Senioren, die vorher von den Kriminellen kontaktiert worden waren.
Der „Enkeltrick“ ist auch in Witten immer noch in Mode
Polizeisprecher Marco Bischoff spricht von drei Maschen, mit denen die fiesen Gangster oftmals Kasse machen wollen. Da gibt es zum einen den klassischen „Enkeltrick“. Die Trickbetrüger geben sich am Telefon als Enkel aus, gaukeln einen Notfall vor (Unfall, Schulden...) und brauchen natürlich ganz dringend Geld.
Außerdem melden sich Anrufer, die angeblich bei der europäischen Polizeibehörde „Europol“ arbeiten. Sie geben beispielsweise vor, Wertgegenstände sichern zu müssen, die sich im Besitz der Angerufenen befinden. Und dann gibt es noch die „klassische“ Kautionsgeschichte: Ein Verwandter (Tochter, Sohn etc.) habe beispielsweise einen tödlichen Unfall verursacht, sei festgenommen worden und müsse nun eine hohe Kaution hinterlegen, um aus dem Gefängnis zu kommen oder erst gar nicht hinein.
Alles ist erstunken und erlogen
Alles natürlich erstunken und erlogen. Die Polizei nimmt nie Bargeld für Kautionen oder Ähnliches entgegen. Allein von Januar bis Juni erhöhte sich die Zahl der „Straftaten zum Nachteil älterer Menschen“ gegenüber dem Vorjahr von 85 auf 129 Fälle – allein in Witten. „In 123 handelte es sich definitiv um eine Anrufmasche“, sagt Polizeisprecher Marco Bischoff. Inzwischen versuchten es die Trickbetrüger auch per Whatsapp.
Bischoff warnt davor, jemals Geld oder Wertgegenstände wie Schmuck an Fremde zu übergeben. „Lieber sofort auflegen und die richtige Polizei anrufen“, rät er. Wenn der Fall ganz akut ist, kann man den Notruf wählen (110). Ansonsten sollte man die Wittener Wache ganz normal verständigen, Tel. 0234/9093821.
Die Polizei weist auch auf die Möglichkeit hin, eine Strafanzeige online zu stellen (polizei.nrw.de). Weitere Tipps zum richtigen Verhalten findet man auf www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/betrug-durch-falsche-polizisten. Man solle auch mit Angehörigen über das Thema reden.