Witten. Ein Ehepaar, das zwei Kioske an der Bahnhofstraße und an der Johannisstraße betreibt, steht vor Gericht – wegen Steuerbetrugs in großem Stil.

Bandenmäßigen Steuerbetrug in Millionenhöhe wirft die Staatsanwaltschaft vier Angeklagten vor, die sich seit Dienstag vor dem Landgericht Bochum verantworten müssen. Zwei der Angeklagten kommen aus Witten, ein 58 Jahre alter Mann und seine 56-jährige Frau. Sie betrieben zwei Kioske in Witten auf der Bahnhofstraße und der Johannisstraße und sollen viele Waren schwarz eingekauft haben.

Hauptangeklagter ist ein 45-jähriger Mann aus Berlin. Neben ihm sitzt ein 68-jähriger Mann aus Köln. Beide sollen mit Scheinrechnungen dafür gesorgt haben, dass das Finanzamt im großen Stil Umsatzsteuer-Vorerstattungen leistete und Kioske schwarz einkaufen konnten. Der Vorwurf lautet auf bandenmäßigen Umsatzsteuerbetrug und Steuerhinterziehung. Allein der Berliner richtete laut Anklage einen Steuerschaden von mehr als vier Millionen Euro an.

Wittener könnten 10.000 Euro zahlen

Die Verlesung der Anklage, die zahlreiche Taten zwischen 2012 und 2016 auflistet, dauerte eineinhalb Stunden. Anschließend führten Richter, Verteidiger und Staatsanwaltschaft ein Rechtsgespräch, um zu klären, ob eine Verständigung möglich ist. Das Verfahren gegen die beiden Wittener Kioskbetreiber könnte gegen eine Geldbuße von 10.000 Euro eingestellt werden, teilte das Gericht anschließend mit. Der 68-jährige Kölner könnte mit 20.000 Euro Geldbuße davonkommen. Der Hauptangeklagte kann maximal mit einer Bewährungsstrafe rechnen.

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