Witten. Der Mangel an Ärzten auf dem Land ist bekannt. Medizinstudierende der Uni Witten/Herdecke machen deshalb jetzt ein ganz spezielles Praktikum.

Ab kommenden Montag startet für 25 Studierende der Universität Witten/Herdecke ein ganz besonderes Praktikum. Dann werden sie eine Woche lange in die Rolle eines Landarztes schlüpfen. Die Aktion ist Teil des Projekts Localhero. Auch an anderen NRW-Standorten treten Studierende ihr Praktikum in Landarztpraxen an.

Ziel ist es, dem Mangel an Landärzten entgegenzuwirken und angehende Medizinerinnen und Mediziner schon im Studium für das Thema zu interessieren. Localhero ist dabei als Lernkonzept für den theoretischen Teil des Studiums zu verstehen, das durch viele praktische Erfahrungen ergänzt wird. Die Studierenden sollen so einen umfassenden Einblick in die Tätigkeit von Landärzten bekommen.

Von Witten geht es nach Olpe

„In vielen Gesprächen mit den Kreisen habe ich eine ungemeine Lust und Bereitschaft erlebt, den jungen Medizinern und Medizinerinnen das Landleben so schmackhaft wie möglich zu machen“, sagt Allgemeinmediziner Lucas Bisplinghoff, der das Projekt betreut. Dabei werden den Teilnehmenden etwa E-Bikes zur Verfügung gestellt, damit sie auch auf dem Land mobil sind. Zudem gibt es Besuche besonderer Sehenswürdigkeiten. Zu den Kreisen zählen Soest, Olpe sowie der Märkische und der Hochsauerlandkreis.

Das Projekt startete im Januar 2022 und läuft bis Ende 2024. In den kommenden zwei Jahren folgen jeweils weitere Gruppen mit geplanten Größen von 50 bis 75 Studierenden. Gefördert wird das Ganze vom Bundesministerium für Gesundheit mit 1,7 Millionen Euro. Neben der Uni Witten/Herdecke nehmen auch die Unis Duisburg-Essen und Düsseldorf teil.