Witten. Michael Günzel, Leiter der Holzkampschule in Witten, ist ab August im Ruhestand. Ruhe gibt er nicht. Er setzt sich weiter für Videokameras ein.

Die Stadt hatte versprochen, mit Michael Günzel, Leiter der Holzkamp-Gesamtschule, über Videokameras für das Schulgelände zu sprechen. Eine Antwort hat der Rektor auch erhalten. Fest steht: Eine schnelle Maßnahme, die auf das Vandalismus-Problem an der Annener Schule reagiert, wird es nicht geben.

Schulleiter Günzel hatte im März öffentlich gemacht, dass es seit Jahren an seinen städtischen Schulgebäuden und auf dem Gelände Schäden gibt, die offenbar durch junge Leute verursacht werden, die sich nach Schulschluss, abends und an den Wochenenden auf dem Schulgelände an der Willy-Brandt-Straße aufhalten. Günzel glaubt an die abschreckende Wirkung einer Videoüberwachung, um Sachbeschädigungen an städtischem Eigentum dadurch im besten Fall zu vermeiden. Die Stadt als Schulträger wies öffentlich daraufhin, dass das Vandalismus-Problem bekannt sei. Stadtsprecher Jörg Schäfer sagte im März zu unserer Redaktion: „Eine Videoüberwachung verantwortlich und rechtssicher zu installieren, geht leider nicht innerhalb weniger Wochen.“

Wittener Sozialdezernent akzeptiert Eilantrag nicht

Weil Schulleiter Michael Günzel der Ansicht ist, dass die Sache keinen zeitlichen Aufschub mehr duldet, hat er der Verwaltung in der vergangenen Woche einen sogenannten Eilantrag zukommen lassen. Auch die Bezirksregierung in Arnsberg habe er informiert, so Günzel. Am vergangenen Dienstag (21. 6.) wurde über das Thema Videoüberwachung im Wittener Rat gesprochen. Die Piraten wollten wissen, wie denn nun die Stellungnahme der Stadt zum Wunsch des Schulleiters nach einer Videoüberwachung ausfalle. Schuldezernent Frank Schweppe kündigte an, dass die Verwaltung in der Sache tätig werde, diese prüfe, wenn in puncto Videoüberwachung ein Beschluss der Schulkonferenz vorliege.

Der Schulkonferenz der Holzkamp-Gesamtschule gehören jeweils sechs Vertreter der Lehrer-, der Schüler- und der Elternschaft an, außerdem der Schulleiter. Michael Günzel verweist darauf, dass er vor dem Eilantrag an die Verwaltung die Konferenz gefragt habe, wie sie zur Videoüberwachung stehe. „Alle haben gesagt, dass sie dafür sind, dass wir uns für Videokameras einsetzen. Das steht auch so im Protokoll.“ Wittens Sozialdezernent genügt dies nicht. Er möchte einen Beschluss der Schulkonferenz sehen.

Scheidender Schulleiter geht davon aus, dass die Schulkonferenz am Ball bleibt

Diese kommt erst nach den Sommerferien wieder zusammen. Michael Günzel wird beim Start des neuen Schuljahres am 10. August nicht mehr Schulleiter sein. Denn dann ist er schon seit einigen Tagen im Ruhestand. Eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für ihn gibt es noch nicht, wie er sagt. Günzel geht davon aus, dass die Schulkonferenz in Sachen Videoüberwachung am Ball bleiben wird.