Witten. Es ist der vielleicht letzte Tag, an dem Real in Witten geöffnet hat. Die Rabattschlacht erreicht ihren Höhepunkt. Vor Ort: unfassbare Szenen.
Es ist der letzte Freitag (27.5.) bei Real in Witten-Annen – und vielleicht der letzte Öffnungstag überhaupt. Unfassbare Szenen spielen sich vor und in dem Laden ab. Am Vormittag muss Geschäftsführer Dirk Diening sogar die Polizei rufen: Zwei Familien schreien sich am Süßwarenregal an. Es kommt zu körperlichen Auseinandersetzungen. Ein Kind weint. Die Menschen drumherum schauen fassungslos. Die Rabattschlacht erreicht ihren traurigen Höhepunkt.
„Alles muss raus“: Damit wirbt der Markt seit einigen Wochen. Selten haben Kunden dies wörtlicher genommen. Einkaufswagen sind Mangelware. Der Platz vor Real, wo sie sonst stehen, ist leer. Dafür sind die Papierkörbe und Mülltonnen drumherum voll bis obenhin, stapeln sich leere Kartonverpackungen daneben. Die Menschen schleppen Waren ohne Ende zu den Autos auf dem vollen Parkplatz.
Wittener Marktleiter: Froh, wenn alles vorbei ist
Innen herrscht Endzeitstimmung. Zig Regale sind komplett leergeräumt. Es gibt fast nur noch Lebensmittel. Fruchtgummitüten für 20 Cent, Kaffee für einen Euro. Alles ist 50, 70, 90 Prozent günstiger. „Solange wir nur 30 Prozent reduziert hatten, haben die Leute nicht mehr gekauft als sonst“, sagt Dirk Diening. Seit das, was überhaupt noch da ist, ab Mitte letzter Woche 50 Prozent billiger zu haben war, „da ging’s los“.
„Ich bin froh, wenn alles vorbei ist“, sagt der Marktleiter. Ob der Real tatsächlich am Samstag ein letztes Mal bis Mittag öffnet, wie es eigentlich geplant war, will er spontan entscheiden. „Wenn es heute Nachmittag erneut so voll wird, dann ist die Ware weg.“