Witten. Die Krankenkasse AOK beobachtet: Menschen bleiben aus Angst vor Corona Kliniken fern, auch wenn sie Anzeichen eines Schlaganfalls haben.

Die AOK appelliert anlässlich des bundesweiten Tages gegen den Schlaganfall am Dienstag (10. Mai) an die Menschen im EN-Kreis bei einem Schlaganfall umgehend den Notruf 112 zu wählen. Der Grund: In Westfalen-Lippe sind auch im vergangenen Corona-Jahr die Notfallbehandlungen in Kliniken wegen eines Schlaganfalls eingebrochen.

2021 wurden über 9400 AOK-Versicherte in Krankenhäusern in Westfalen-Lippe stationär mit einem Schlaganfall aufgenommen. Das ist mit einem Minus von 5,5 Prozent deutlich weniger (9979) als vor der Pandemie im Jahr 2019. „Die Pandemie hat zu großen Einbrüchen bei Notfallbehandlungen beispielsweise aufgrund eines Schlaganfalls geführt. Das gibt Anlass zur Sorge“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.

Warnsignale sind eine unverständliche, gestörte Sprache sowie Taubheitsgefühle

Aus Angst, sich im Krankenhaus mit Covid-19 zu infizieren, würden Menschen nicht in die Kliniken kommen. „Da der Schlaganfall wie der Herzinfarkt ein medizinischer Notfall ist, bei dem jede Minute zählt, ist schnelles Handeln wichtig“, so Kock. Daher sollte sofort der Notruf 112 getätigt werden. Dabei seien der Name und die Adresse sowie ergänzende Hinweise zum möglichst schnellen Auffinden des Erkrankten anzugeben.

Mögliche Schlaganfall-Symptome können ein plötzlich auftretendes Schwäche- oder Taubheitsgefühl bis hin zu Lähmungserscheinungen einer Körperseite sein. Warnzeichen sind außerdem eine unverständliche, gestörte Sprache, plötzliche Sehstörungen, Schwindelgefühle oder Gleichgewichtsstörungen mit Übelkeit und Erbrechen sowie in Kombination plötzlich auftretende, bisher so nicht gekannte Kopfschmerzen.

Risikofaktoren sind Bluthochdruck, das Rauchen, Übergewicht und Diabetes

Bei den meisten Patienten ist eine plötzliche Durchblutungsstörung oder Mangeldurchblutung in einem Gehirnabschnitt die Ursache für einen Schlaganfall. In der Mehrzahl der Fälle ist eine „Verkalkung“, eine so genannte Arteriosklerose, der hirnversorgenden Blutgefäße dafür verantwortlich. Die Entstehung der Arteriosklerose wird durch eine ganze Reihe von Risikofaktoren beeinflusst, wie etwa Bluthochdruck, Rauchen, Übergewicht, Diabetes, Bewegungsmangel oder Stress. Über das Thema Schlaganfall informiert die Deutsche Schlaganfall-Hilfe ausführlich im Netz: schlaganfall-hilfe.de